"M+Eine Zukunft Awards 2014" Sieger stehen fest / HESSENMETALL prämiert kreativen Nachwuchs von Fritz Winter Eisengießerei, Georg Sahm, Sirona Dental Systems und Pfeiffer Vacuum
(Frankfurt am Main) - Die Gewinner des Innovationswettbewerbs "M+Eine Zukunft 2014" der Metall- und Elektro-Industrie und des Arbeitgeberverbandes HESSENMETALL stehen fest. Die Preise wurden in vier Kategorien vergeben. In der Kategorie Administration und Personalmanagement setzten sich die Auszubildenden der Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG aus Stadtallendorf mit dem Projekt "Vom Schüler zum Azubi - Nachwuchsfindung bei Fritz Winter" durch. Das Team der Georg Sahm GmbH & Co. KG, Eschwege sicherte sich mit dem "Tubecut" den Sieg im Bereich Produktionsablauf und Logistik. In der Kategorie Einzelne Produkte und Dienstleistungen belegten die Auszubildenden der Sirona Dental Systems GmbH, Bensheim den ersten Platz. Die Teams von Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG aus Stadtallendorf und Pfeiffer Vacuum GmbH, Aßlar teilten sich den ersten Platz in der Kategorie Studierende.
Zwölf Teams und drei Einzelkämpfer im Wettbewerb
Im Rahmen des Innovationswettbewerbs waren die Auszubildenden und Trainees der 530 HESSENMETALL-Mitgliedsunternehmen aufgerufen, Ideen zu entwickeln, die ihre Unternehmen erfolgreicher machen. Äußerst kreative und erfolgversprechende Projekte sind dabei heraus gekommen, die die Jury so manches Mal in Erstaunen versetzt haben. Eine hochkarätig besetzte Jury aus Wissenschaft und Wirtschaft unter dem Vorsitz von Wolf M. Mang, Vorstandsvorsitzender von HESSENMETALL und Geschäftsführender Gesellschafter der Arno Arnold GmbH aus Obertshausen, prämierte die überzeugendsten Projekte. Insgesamt zwölf Teams von Auszubildenden und dual Studierenden und drei Einzelkämpfer hatten es dieses Mal ins Finale geschafft.
Kreativer Nachwuchs - innovative Metall- und Elektro-Industrie
Alle Teams präsentierten Innovationsprojekte, die zeigten, dass der Wirtschaftsstandort Hessen für die Zukunft auf Unternehmergeist und Kreativität seines Nachwuchses zählen und im Wettbewerb bestehen kann. Weit oben im Interesse der Jugendlichen standen Themen zur Optimierung von Arbeitsprozessen entlang der Wertschöpfungskette sowie Ideen zur Energieeinsparung. "Solche hervorragenden Leistungen sind bei uns in der Metall- und Elektro-Industrie ganz besonders wichtig. Denn erstens sind wir die größte Industrie in Hessen, zweitens sind wir mit unseren Produkten von zentraler Bedeutung für viele andere Branchen - also das "Herz der Wirtschaft" - und drittens trägt die Metall- und Elektroindustrie mit ihrem hohen Exportanteil und als Arbeitgeber für 3,7 Millionen Beschäftigte, wesentlich zum Wohlstand in Deutschland bei", lobte Wolf M. Mang, Vorstandsvorsitzender von HESSENMETALL. "Mit Ihnen wird der Industriestandort Hessen auch in Zukunft wettbewerbsfähig sein und der Konkurrenz immer eine Nasenlänge voraus. Aus Unternehmergeist und Kreativität, wie Sie sie gezeigt haben, entstehen die Innovationen, die uns die Marktführerschaft sichern", so Mang weiter.
Hintergrund:
Die kreativen Projekte im Überblick
In der Kategorie Administration und Personalmanagement
Das Projekt "Vom Schüler zum Azubi - Nachwuchsfindung bei Fritz Winter", das von den drei Auszubildenden Lorena Schmitt, René Runge und Ömer Yildiz der Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG aus Stadtallendorf umgesetzt wurde, verfolgt fünf Ziele: Kernberufe für Schüler interessanter machen, Begeisterung wecken, die Bewerberzahl steigern, eine frühzeitige Bindung an das Unternehmen herstellen und das bestehende Bewerbungssystem verändern. Das Konzept führt talentierte Schüler über mehrere Stufen an Berufe und Unternehmen heran: vom Infotag an der Schule, über den jährlich durchgeführten "Tag der Ausbildung", die "Nacht der Gießereiberufe", ein Praktikum bei Fritz Winter bis zum Ausbildungsvertrag.
Zur Begründung der Jury: Die Nachwuchskräfte von Fritz Winter überzeugten mit ihrem Projekt "Vom Schüler zum Azubi", mit dem sie die Kernberufe "Gießereimechaniker" und "Technischer Modellbauer" für Schüler interessanter gestalten wollten. Die Wahl fiel auf diese Berufe, da beide bisher wenig bei Schülern bekannt sind und es immer wieder Probleme gibt, Azubis für diese Berufe zu finden. Zunächst hatte das Team die Berufe in ausgewählten Schulen vorgestellt. In der "Nacht der Gießereiberufe", die das Team eigens für das Projekt initiiert hatte, konnten sich interessierte Schüler genauer vor Ort bei Fritz Winter über die Berufe informieren. 20 Schüler bewarben sich anschließend für ein Praktikum und haben die Chance auf einen späteren Ausbildungsplatz. Die Jury lobte, dass dieses Projekt bereits mit überzeugenden ersten Erfahrungen umgesetzt wurde und es an bereits bestehende Nachwuchsinitiativen anknüpft.
In der Kategorie Einzelne Produkte und Dienstleistungen
Die vier Auszubildenden Maxim Iwanenko, Jan Eckert, Alexander Petersen und Maade Duncan der Sirona Dental Systems GmbH, Bensheim, stellten den Dauerversuchsaufbau "Darwins Evolution" vor. Der Versuch verkürzt die Durchlaufzeit der Belastungstests, die ein Zahnarztstuhl durchlaufen muss, von 800 auf 80 Tage und somit um 90 Prozent. So kann eine Serienproduktion schneller erfolgen und der Kunde schnellstmöglich mit höchster Qualität beliefert werden. Dadurch können mögliche Nachbesserungen vermieden, Kosten eingespart und die Kundenzufriedenheit gesteigert werden.
Zur Begründung der Jury: Die Innovationsidee war durchgängig durchdacht und überzeugend dargestellt, die Reduktion der Gesamtdauer der Testphase eines Zahnarztstuhls um 90 Prozent überaus beeindruckend. Besonders überzeugte der eingesetzte Technologiewechsel, von einem Elektromotor auf eine Hydrauliklösung.
In der Kategorie Produktionsablauf & Logistik
In der betriebseigenen Montage werden durch neue Produkte regelmäßig unterschiedliche Losgrößen an Pneumatikschläuchen benötigt. Die drei Auszubildenden René Rimbach, Marco Dietrich und Nick Degenhardt der Georg Sahm GmbH & Co. KG, Eschwege, haben mit dem "Tubecut" eine Maschine entwickelt, die den Abläng- und Schneidvorgang vollautomatisch ausführt. Durch die innovative Lösung können Kosten für das Unternehmen eingespart und so den Mitarbeitern mehr Zeit für andere Projekte verschafft werden.
Zur Begründung der Jury:
Mit dem Projekt haben die Auszubildenden der Georg Sahm GmbH & Co. KG eine überzeugende Rationalisierungsinvestition für alle Bereiche getätigt, die jeder Mitarbeiter mit einem einfachen Bedienkonzept anwenden kann. Die Präsentation war vielseitig, kreativ und ansprechend. In einem einleitenden Rollenspiel erklärten die Jugendlichen nachvollziehbar, wie die Schnittstelle Mensch/Maschine funktioniert. Der "Tubecut" ersetzt mühsame Handarbeit durch eine pragmatische, maschinelle Lösung.
In der Kategorie Studierende
Das Team der Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG, Stadtallendorf, Johanna Dickhaut, Alexander Michel, Daniel Biecker und Maximilian Löwer, präsentierte ein Projekt, das sich auf die Strahlversuche an einer Freistrahlkabine für Zylinderköpfe bezieht. Bisher wurden die Gussteile mit einem geraden Strahlrohr bearbeitet, was zu dem Problem führte, dass die Strahldüse aufgrund von geometrischen Gegebenheiten nicht optimal positioniert werden konnte. Um das Gussstück vollständig zu reinigen, musste es sehr lange bestrahlt werden, was zu Beschädigungen und zu erhöhtem Ausschuss führte. Eine Veränderung des Strahlrohres führte zu verringerten Durchlaufzeiten mit deutlicher Zeit- und Kosteneinsparung und einem schonenderen Bearbeiten der Gussstücke.
Die Studierenden der Pfeiffer Vacuum GmbH aus Aßlar, Sina Becker, Patrick Lange, Max Hergeth und Pascal Wielsch, demonstrierten einen Vakuumexperimentierkoffer, der in Schulen, Hochschulen und auf Messen eingesetzt werden kann. Die Nutzer des voll ausgestatteten Koffers, können Experimente verschiedener Schwierigkeitsgrade mit Vacuum durchführen, denn die Komplexität der enthaltenen Experimente kann leicht angepasst werden.
Zur Begründung der Jury:
Beide Teams punkteten auf Augenhöhe, wobei sich Fritz Winter einer betrieblichen und Pfeiffer Vacuum einer gesellschaftlichen Herausforderung stellte. Die Nachwuchskräfte von Fritz Winter reichten einen einfachen Verbesserungsvorschlag für die betrieblichen Abläufe mit großer Wirkung ein. Die bis dato durchgeführten Strahlversuche wurden gründlich analysiert. Die Verbesserung führte zu effizienteren Produktionsabläufen, eine Einsparung von 20 Prozent beim Strahlaufwand wurde erreicht. Der Vorschlag wurde außerdem bereits zum Patent angemeldet.
Pfeiffer Vacuum näherte sich der Aufgabe, Jugendlichen mit dem "Vakuumexperimentierkoffer" verschiedene Schwierigkeitsgrade mit Vakuum nahe zu bringen. Dabei achteten sie darauf, dass dieser Experimentierkoffer didaktisch und modular aufgebaut und durch einen Pädagogen inhaltlich mitentwickelt wurde. Dass sich bereits junge Menschen in der Ausbildung für nachfolgende Generationen, mit Blick auf den drohenden Fachkräftemangel in technischen Bereichen einsetzen, fand große Sympathie bei den Jurymitgliedern.
Alle Gewinner erhielten bei der gestrigen Preisverleihung im Haus der Wirtschaft Hessen in Frankfurt eine X-Box one Spielkonsole mit dem Spiel Fifa 14.
Die Jury
Wolf M. Mang (Vorsitzender)
Vorstandsvorsitzender HESSENMETALL und Geschäftsführender Gesellschafter der Arno Arnold GmbH, Obertshausen
Prof. Dr. Anita Röhm
Geschäftsführende Direktorin Wissenschaftliches Zentrum Duales Hochschulstudium, Wetzlar und Mitglied im Regionalkuratorium Nordhessen
Jacqueline Vogt
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Rhein-Main-Zeitung, Frankfurt
Gerhard Weber
Mitglied des Vorstandes HESSENMETALL und Vorsitzender der Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus
Dr. Christoph Zanker
Leitung des Competence Centers Industrie- und Serviceinnovationen und Leiter des Geschäftsfelds Industrielle Dienstleistungen, Karlsruhe
Moderation
Andreas Hieke, hr Hessenschau
Quelle und Kontaktadresse:
HESSENMETALL Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e.V.
Dr. Ulrich Kirsch, Leitung, Presse und Kommunikation
Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 95808-0, Fax: (069) 95808-126