Mehrwegabsatz bei Getränken erreicht wieder Höchststand
(Bonn) - Die in Mehrwegflaschen verkaufte Getränkemenge ist nach Mitteilung der Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt (AGVU) 1999 gegenüber dem Vorjahr um 300 Millionen Liter gestiegen. Mit 22,8 Milliarden Litern Mehrweg wurde der bisherige Rekord von 1997 wieder erreicht. Der Mehrwegabsatz bei Bier, Limonade, Wasser, Saft und Wein wuchs damit insgesamt um rund 15 Prozent seit Inkrafttreten der Verpackungsverordnung im Jahr 1991. Nach Auffassung der AGVU beweist die jüngste Erhebung, dass der Mehrwegmarkt wirtschaftlich gesund ist und es insofern falsch wäre, Verbraucher und Unternehmen mit einem
Zwangspfand zu bestrafen.
Für nicht mehr zeitgemäß hält die AGVU die Methode der amtlichen Statistik, bei der nicht die tatsächlich in Mehrwegflaschen abgesetzte Füllmenge, sondern alleine der prozentuale Marktanteil zählt. Dadurch kann der Anschein eines Rückgangs entstehen, obwohl die Getränkehersteller ihr Mehrweggeschäft beinahe wieder auf den Stand des historisch besten Jahres ausbauen konnten. Die Stabilität von Mehrweg wird aus Sicht der AGVU jedoch nicht dadurch geschmälert, dass die Verbraucher zusätzlich verstärkt recyclinggerechte Einwegverpackungen verlangen, wenn sie etwa neue Getränkearten wie Eistee, Sport- und Gesundheitsgetränke ausprobieren oder auch unterwegs nicht auf eine Erfrischung verzichten wollen.
Daher kommt es für die AGVU bei der bevorstehenden Beratung der Verpackungsverordnung durch den Bundesrat darauf an, dass der Wirtschaft künftig eine ökologisch sinnvollere Messlatte vorgegeben wird, bei der leichtere Nachfrageschwankungen und verantwortbare Änderungen der Verbraucherwünsche nicht zu einem Fehlalarm führen. Der AGVU gehören Unternehmen des Einzelhandels und der Konsumgüterwirtschaft an, die in Deutschland etwa 680.000 Mitarbeiter beschäftigen und die zu den führenden Anbietern von Mehrwegsystemen und anderen ökologisch fortschrittlichen Getränkeverpackungen zählen.
Quelle und Kontaktadresse:
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