Mehr Transparenz bei Intendantenwahlen
(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband fordert den Rundfunkrat der Deutschen Welle angesichts der bevorstehenden Intendantenwahl zu mehr Transparenz auf. Die Wahl ist bereits für den 7. Mai geplant. Bisher sind weder potenzielle Kandidaten für die Nachfolge von Intendant Peter Limbourg bekannt, noch sind die Auswahlkriterien nachvollziehbar definiert. Auf Nachfrage des DJV teilt der Vorsitzende des Rundfunkrats mit, die Öffentlichkeit erst nach der Wahl zu informieren.
Der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster betont: „Diese Intransparenz passt nicht zum Auftrag eines öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders, der mit Steuergeldern finanziert wird. Sie nährt zudem Spekulationen, dass parteipolitische Interessen und nicht fachliche Kompetenz bei der Besetzung des Intendantenpostens im Vordergrund stehen.“
Der DJV-Vorsitzende gibt zu bedenken, dass die Zuschauer, Steuerzahler, aber auch die Beschäftigten des Senders vor einer solchen Wahl die Möglichkeit haben müssten, sich über die Qualifikation der Kandidaten und den Auswahlprozess zu informieren. „Gerade in Zeiten, in denen Autokraten und Machthaber die Unabhängigkeit der Presse weltweit einschränken, braucht es einen starken und unabhängigen deutschen Auslandsrundfunk. Dazu benötigt es erfahrende Journalisten oder Medienmanager an der Spitze, die Unabhängigkeit und Kompetenz verkörpern.“, so Beuster.
Beuster warnt davor, ein Fiasko wie beim NDR zu wiederholen. Beim NDR scheiterte die Wahl der einzigen Kandidatin nach massiver öffentlicher Kritik an mangelnder Transparenz. Der WDR hat im Juni 2024 bewiesen, dass es auch anders geht: Hier wurden die vier zur Wahl stehenden Kandidatinnen in einer öffentlichen Sitzung des Rundfunkrats vorgestellt, bevor Katrin Vernau zur Nachfolgerin von Tom Buhrow gewählt wurde.
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