Pressemitteilung | ACE Auto Club Europa e.V.

Mehr Staus: Auf 1.800 Autobahnkilometer nur Baustellen

(Stuttgart) - Lange Staus im Ferienreiseverkehr prägen derzeit das Bild auf deutschen Autobahnen. Schuld daran sind neben dem hohen Fahrzeugaufkommen auch die 514 Autobahnbaustellen. Sie erstrecken sich auf eine Gesamtlänge von nahezu 1.800 Kilometern. Wie der ACE Auto Club Europa am Mittwoch in Stuttgart weiter berichtete, stieg die Zahl der Baustellen in den vergangenen drei Wochen von 450 um 64 auf 514 und damit um mehr als 14 Prozent. Vor knapp einem Jahr (Mitte Juni 2010) zählte der ACE 459 Autobahnbaustellen, 55 weniger als heute. Der Anteil von Baustellen am gesamten Autobahnnetz beträgt derzeit - beide Richtungsfahrbahnen eingerechnet - 7,17 Prozent, vor einem Jahr waren es 6,42 Prozent.

Im Ferienverkehr nur begrenzt wirksam: Freigabe von Seitenstreifen
Unter Berufung auf Angaben des Bundesverkehrsministeriums berichtete der ACE außerdem, dass derzeit auf einer Länge von insgesamt rund 210 Autobahnkilometer die Seitenstreifen zeitlich befristet als zusätzliche Fahrbahnen freigegeben werden sollen. Erwartet wird, dass dadurch die Leistungsfähigkeit der Autobahnen um bis zu 30 Prozent steigt. Der ACE allerdings ist skeptisch: "Die Freigabe der Seitenstreifen verteilt sich auf viele kurze Streckenabschnitte vor allem rund um die städtischen Metropolen. Zusammengerechnet machen sie lediglich 1,6 Prozent des gesamten Autobahnnetzes aus. Die dadurch ausgelöste Wirkung auf den Verkehrsfluss gleicht einem Tropfen Wasser auf heißem Asphalt". Hinzu kommt, so der ACE weiter, dass am jeweiligen Ende der Seitenstreifennutzung bei einer für den Ferienreiseverkehr typischen Fahrzeugdichte ein Trichtereffekt und in Folge dessen ein neuer Stau entsteht.

An den Engstellen im Bereich von Autobahnbaustellen entwickeln sich täglich zusammengenommen mehr als 300 Kilometer lange Staus, schätzt der ACE. Aufs Jahr gerechnet sind die durch Baustellen verursachten Staus demnach insgesamt rund 110.000 Kilometer lang. Diese Autoschlange könnte theoretisch etwa zweiunddreiviertelmal um den Erdball gewickelt werden.

Die durch Bautätigkeit hervorgerufenen Verkehrsbehinderungen lassen sich nach Ansicht des ACE zwar begrenzen, etwa im Zuge eines besseren Baustellenmanagements, es ist aber nicht möglich, sie völlig zu vermeiden, so der Club. Deutschland verfüge als starker Wirtschaftsstandort und als wichtiges Transitland über ein alles in allem gutes Autobahnnetz. Wer wolle, dass das so bleibe, müsse die Infrastruktur erhalten und bei unabweisbarem Bedarf ausbauen.

Baustellen-Highlight:
Die von Bautätigkeit am stärksten betroffene Autobahn ist immer noch die A40 in beide Fahrtrichtungen. Die 94 Kilometer lange Autobahn ist zu 79 Prozent mit Baustellen belastet. Kraftfahrern bleibt ein Stück von knapp 20 Kilometer ohne Baustellen.

ACE Baustellen-Hitliste:

- A40 mit 67,00 km Baustellenteilstück zwischen der Anschlussstelle Gelsenkirchen-Süd (28) und der Anschlussstelle Bochum-Wattenscheid- West (29). Im gesamten Abschnitt findet der Anbau eines Fahrsteifens statt.

- A62 mit 15,80 km Baustellenteilstück zwischen der Anschlussstelle Nohfelden- Türkismüh (3) und der Anschlussstelle Freisen (5). Im gesamten Abschnitt findet eine Fahrbahnerneuerung statt.

- A5 mit 15,40 km Baustellenteilstück zwischen der Anschlussstelle Zeppelinheim (23) und dem Autobahndreieck Darmstadt (26). Im gesamten Abschnitt findet eine Fahrbahnerneuerung statt.

- A4 mit 12,80 km Baustellenteilstück zwischen der Anschlussstelle Stadtroda (55) und der Anschlussstelle Jena-Göschwitz (53). Im gesamten Abschnitt findet ein 6 streifiger Ausbau statt.

Quelle und Kontaktadresse:
ACE Auto Club Europa e.V. Pressestelle Schmidener Str. 227, 70374 Stuttgart Telefon: (0711) 53030, Telefax: (0711) 5303168

(tr)

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