Pressemitteilung | Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung e.V. (BGL)

Mehr Schienengüterverkehr dank Ökosteuer? Wohl kaum!

(Frankfurt/M.) – Albert Schmidt, verkehrspolitischer Fraktionssprecher der Grünen im Bundestag und Aufsichtsratsmitglied der DB AG, führt die im Oktober 2000 angeblich um 16 % gestiegene Verkehrsleistung der DB Cargo auf eine Verlagerungswirkung der Ökosteuer zurück.

Dieser nicht ganz unumstrittenen Ansicht scheint jedoch nicht einmal die DB AG selbst zu sein. So heißt es in deren “Informationen für die Führungskräfte”, Ausgabe 21/00 vom 16.11.2000: “Ein sehr positives konjunkturelles Umfeld im In- und Ausland gab dem gesamten Güterverkehr bisher wesentliche Impulse”. Und: “In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres stieg die Verkehrsleistung von DB Cargo (ohne Railion Benelux) um 7,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum an.” Und weiter: “Wachstumsträger war der Montanbereich mit einem Plus von rund 11 %, da das in den Vorjahren übliche Sommerloch in der Stahlbranche ausblieb und die (langlaufenden) Steinkohle-Lieferungen aus Polen deutlich anzogen. Deutlich erholt hat sich in den letzten Monaten auch die Situation bei den Transporten von Mineralölprodukten.

Die positive Entwicklung im Bereich Forstwirtschaft (vermehrte Holztransporte aus Windwurf Ende 1999) hält an.” Kein Wort aber von einer Verlagerung von Straßentransporten und schon gar nicht aufgrund der Ökosteuer. Die Gründe für das Verkehrswachstum sind also in erster Linie konjunktureller Natur und außerdem sind - bedingt durch das Krisenjahr 1999 mit starken Verkehrsrückgängen bei DB Cargo – aufgrund der niedrigen Vorjahresbasis leicht Verkehrszuwächse hinzuzugewinnen. Nach den offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hat die Verkehrsleistung der DB Cargo von Januar bis August 2000 gerade einmal das Niveau von 1998 wiedererreicht – von Verkehrsverlagerung auf die Schiene also keine Spur!

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung e.V. (BGL) Breitenbachstr. 1 60487 Frankfurt Telefon: 069/79190 Telefax: 069/7919227

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