Mehr Radverkehr bewirkt mehr Sicherheit / ADFC rät: Vorausschauend und rücksichtsvoll fahren
(Bremen) - Immer mehr Radfahrer sind in Deutschland unterwegs. So stieg die Fahrleistung im Radverkehr von etwa 24 Milliarden Personenkilometer in den 1990er Jahren auf etwa 33 Milliarden Personenkilometer im Jahr 2008, also um fast 38 Prozent. Gemessen an der Zunahme der Fahrten mit dem Rad ist das individuelle Risiko, mit dem Fahrrad einen Unfall zu erleiden, gesunken. Darauf weist der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) mit Blick auf die aktuelle Unfallstatistik hin.
Bei Unfällen zwischen Radfahrern und Pkw war der Pkw-Fahrer zu 73,7 Prozent der Hauptunfallverursacher. Zu den Hauptunfallursachen 2009 zählt das Statistische Bundesamt Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren und Ein- und Anfahren mit einem Anteil von 16 Prozent. An zweiter und dritter Stelle lag mit jeweils rund 15 Prozent nicht angepasste Geschwindigkeit sowie Nichtbeachtung der Vorranges anderer Fahrzeuge.
Die Zahl der im vergangenen Jahr getöteten Radfahrer (462) ist im Vergleich zu 2008 leicht gestiegen, die Zahl der Verletzten (75.335) zurückgegangen. Das höchste Todesrisiko hat die Altersgruppe der Senioren: 231 der getöteten Radfahrer waren 65 Jahre oder älter. Insgesamt ist für ältere Menschen im Straßenverkehr zu beobachten, dass diese schwerere Unfallfolgen zu erleiden haben. Der ADFC fordert daher alle Verkehrsteilnehmer auf, vor allem auf die Schwächeren Rücksicht zu nehmen.
Radfahrer können aber auch durch ihr eigenes Verhalten im Straßenverkehr ihre Sicherheit erhöhen, denn sie haben im Gegensatz zu Autofahrern keine Knautschzone und keinen Airbag. Wer vorausschauend und rücksichtsvoll fährt, beeinflusst so auch indirekt das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer, so der ADFC.
Um Unfälle zu vermeiden, sollten sich Radfahrer im Straßenverkehr eindeutig und berechenbar verhalten: Wer beispielsweise plötzlich links ausschert, ohne den Richtungswechsel durch ein Handzeichen einzuläuten und durch den Schulterblick abzusichern, läuft Gefahr, von einem Fahrzeug erfasst zu werden.
Der ADFC empfiehlt Radfahrern, immer den Blickkontakt zu den anderen Verkehrsteilnehmern zu suchen. Wer sich stur auf sein Recht oder das Gehör verlässt, kommt eher in gefährliche Situationen als jemand, der noch einmal gründlich überprüft, dass kein Autofahrer seine Vorfahrt missachtet.
Weitere Tipps und zehn goldene Regeln für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sind auf http://www.adfc.de/Verkehr--Recht/Sicher-unterwegs/Goldene-Regeln/Seite-1-Verkehrssicherheit-fuer-Radfahrer nachzulesen.
Quelle und Kontaktadresse:
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. (ADFC), Bundesverband
Bettina Cibulski, Pressesprecherin
Grünenstr. 120, 28199 Bremen
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