Mehr Mitbestimmung von Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung!
(Berlin) - Der BeB hat 35 Beispiele für Mitbestimmung in Leichter und schwerer Sprache veröffentlicht, die im Rahmen des Projekts "Hier bestimme ich mit - Index für Partizipation" gesammelt wurden. Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung gründen Beiräte, arbeiten in der Kommune zusammen und bestimmen bei Aktionsplänen mit. Sie engagieren sich in ihren Einrichtungen und in ihrer Stadt für mehr Mitbestimmung. Die Beispiele verdeutlichen, wie Mitbestimmung funktioniert, was Mitbestimmung bewirkt und warum sie so wichtig ist. Für Menschen mit und ohne Behinderung. Für das Leben in der Gemeinschaft.
Bei der gemeinsamen Entwicklung und Umsetzung von Mitbestimmung hilft die Fragensammlung Mitbestimmen! Menschen mit Beeinträchtigungen haben die Fragensammlung und viele zusätzliche Materialien gemeinsam mit Fachkräften in Einrichtungen und Kommunen erarbeitet und mit diesem Instrument mehr Mitbestimmung eingeübt und verwirklicht.
Pfarrer Frank Stefan, Vorsitzender des BeB sagt dazu: "Menschen mit und ohne Behinderung wollen gleichermaßen in Gestaltungs- und Entscheidungsprozesse eingebunden sein. Mit der Fragensammlung lernen sie von- und miteinander das Zusammenleben auf Augenhöhe zu gestalten, Barrieren abzubauen und so gemeinsam die Umwelt zu verbessern. Wir wollen, dass es immer mehr gute Beispiele in Einrichtungen, Kommunen und Ländern gibt und die Fragensammlung des BeB bundesweit verwendet wird."
Beispiel 1: In eine Evangelischen Fachschule für Heilerziehungspfleger*innen in Schwäbisch Hall wird ein Expertenbeirat mit Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen gebildet. Sie bringen Themen in den Unterricht ein und beteiligen sich selber als Dozent*innen.
Beispiel 2: Menschen mit Lernschwierigkeiten haben eine Ausbildung als Guide gemacht. In der Gedenkstätte Opfer der Euthanasie Morde in Brandenburg an der Havel bieten sie gemeinsam mit Gedenkstätten-Mitarbeiter*innen Führungen an.
Beispiel 3: Im Rahmen des 2. Aktionsplan der Landeshauptstadt München waren Menschen mit Lernschwierigkeiten eingebunden. Verschiedene Maßnahmen wurden umgesetzt, darunter die Verbesserung der Beschilderung in Münchener U-Bahnhöhen und Selbstverteidigungskurse für Frauen und Mädchen mit Lernschwierigkeiten.
Das Projekt wurde gemeinsam mit dem Institut für Mensch, Ethik und Wissenschaft (IMEW) durchgeführt und maßgeblich von der Aktion Mensch Stiftung gefördert. Praxisbeispiele, Fragensammlung und mehr Infos zum Projekt finden Sie unter: www.mitbestimmen-beb.de
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband evangelische Behindertenhilfe e.V. (BeB)
Pressestelle
Invalidenstr. 29, 10115 Berlin
Telefon: (030) 83001-270, Fax: (030) 83001-275