Mehr Geld für die Allgemeinmedizin! / Beim Honorar kommen Hausärzte schlecht weg
(Köln) - Ein durchwachsenes Ergebnis - so bewertet der Hausärzteverband Nordrhein e.V. die aktuelle Einigung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) und den Gesetzlichen Krankenkassen im Rheinland über die Mittel für die ambulante Versorgung, die Vergütung der Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten und die Konvergenzregelung.
Für die Konvergenz sei insgesamt nur ein befriedigendes Ergebnis erzielt worden. "Bei den Honoraren ist die Allgemeinmedizin hingegen wieder einmal schlecht weggekommen", kritisiert Dr. Dirk Mecking, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Nordrheins e.V. "Die Leistungen der hausärztlichen Versorgung spiegeln sich erneut nicht in den Honorarregelungen wieder. Wenn wir die medizinischen Versorgungsstrukturen dauerhaft stärken wollen, müssen auch die ausführenden Fachkräfte adäquat honoriert werden", so Dr. Mecking.
Der Hausarzt sei der Motor in der flächendeckenden, allgemeinmedizinischen Versorgung. Insgesamt befürchtet der Verband im Jahr 2018 einen Honorarverlust in Höhe von 5 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Weitere Verluste mit einem Volumen von rund 65 Millionen Euro drohen in der ambulanten Palliativversorgung durch den Wegfall der SAPV-Verträge.
Die hausärztlichen Versorgungsverträge wurden im Dezember mit der Billigung der KVNO umgeschrieben und dann umgehend Anfang 2018 gekündigt. Dadurch haben die Hausärzte 2018 einen Honorarverlust von ca. 30 Millionen Euro hinnehmen müssen, den sie 2017 zum großen Teil für die Vergütung von Hausbesuchen erhalten haben.
Der Hausärzteverband Nordrhein e.V. erwartet, dass die KVNO jetzt aktiv nach Lösungen sucht, wie die Verluste der Hausärzte ausgeglichen werden können. "Typische allgemeinmedizinische Leistungen wie Hausbesuche, Geriatrie- und Palliativversorgung müssen betriebswirtschaftlich kalkuliert und entsprechend vergütet werden", fordert Dr. Mecking. "Mit den GKVs müssen die Honorare dazu jetzt ausgehandelt werden."
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