Mehr Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung
(Bonn) - Die auf europäischer Ebene angestoßenen Strukturveränderungen in den Hochschulen und die verstärkte Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge werden von der Wirtschaft begrüßt und unterstützt, betonte Dr. Norbert Bensel, Vorsitzender der KWB-Mitgliederversammlung und Personalvorstand der Deutsche Bahn AG, auf einer gemeinsamen Veranstaltung in Berlin. Darüber hinaus hat diese Entwicklung auch konkrete Auswirkungen auf die Berufsbildung: die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung muss weiter verbessert sowie die Entwicklung von Leistungspunktesystemen und Erprobung in Pilotprojekten verstärkt gefördert werden.
Vor dem Hintergrund der Wissensgesellschaft, unterstrichen Vertreter aus Unternehmen und Politik, wird der Bedarf an wissenschaftlich qualifizierten Mitarbeitern steigen. Gleichzeitig benötigen die Unternehmen weiterhin auch im dualen System praxisnah qualifizierte Mitarbeiter. Die duale Ausbildung darf daher keine Sackgasse oder Einbahnstraße sein, sondern muss den Zugang zur Weiterqualifizierung für unterschiedliche Karrierewege mit beruflichen und akademischen Abschlüssen eröffnen. Die Kompatibilität beruflicher Bildung ist sicherzustellen, betonte auch Staatssekretär Wolf-Michael Catenhusen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, auch und gerade vor dem Hintergrund der europäischen und internationalen Anerkennung deutscher Abschlüsse.
Der Staatssekretär im Thüringischen Wissenschaftsministerium, Dr. Jürgen Aretz, wies darauf hin, dass in Thüringen bereits 15 Prozent der Studienanfänger Bachelor- und Masterstudiengänge absolvieren. Die Akzeptanz dieser Studiengänge wird davon abhängen, wie weit es gelingt, diese in den unterschiedlichen Beschäftigungsfeldern zu verankern, z. B. durch die Schaffung der laufbahnrechtlichen Voraussetzungen im gehobenen bzw. höheren öffentlichen Dienst.
Die Öffnung der Hochschulen für berufsbegleitende Studienangebote mit alternativen Zugangsvoraussetzungen ist ein Anliegen von Unternehmen, die dadurch ihren Mitarbeitern konkrete Weiterqualifizierungs- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten können. Berufstätigen auch ohne Hochschulreife Weiterentwicklungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten an Hochschulen zugänglich zu machen, wird die Attraktivität beruflicher Ausbildungswege weiter verbessern.
Die Durchlässigkeit der Bildungswege in Deutschland muss ein Leitthema für die Weiterentwicklung des Bildungssystems sein. Die bildungspolitische Diskussion und die Umsetzung notwendiger Aktivitäten und Strukturveränderungen muss mit allen Beteiligten konsequent fortgesetzt werden.
Die Veranstaltung "Mehr Attraktivität durch Durchlässigkeit - Neue Formen der Kooperation zwischen beruflicher und akademischer Bildung" fand in Kooperation mit der Deutsche Bahn AG statt.
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