Pressemitteilung | Der Kinderschutzbund Bundesverband e.V.

Mehr Beteiligung von Kindern und Jugendlichen wagen! (@DKSB_Bund #Wahlrecht)

(Berlin) - Der Kinderschutzbund spricht sich dafür aus, Kinder und Jugendliche stärker an gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen - ob in der Politik, in den Kommunen, in Schulen oder in der Justiz. Die Protestbewegung Fridays for Future zeigt, dass junge Menschen engagiert und kritisch für ihre Interessen und ihre Zukunft eintreten. Die Beteiligungsrechte junger Menschen dürfen deshalb bei der Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz nicht fehlen.

"Wir leben auf Kosten der jungen Generation. Darauf machen uns seit Monaten jeden Freitag tausende engagierte Schüler*innen aufmerksam, energisch und lautstark. Sie fordern, dass wir Erwachsenen unserer Verantwortung für ihre Zukunft endlich gerecht werden", sagt Prof. Dr. Sabine Andresen, Vize-Präsidentin des Kinderschutzbundes.

DKSB-Präsident Heinz Hilgers ergänzt: "Die Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen sind ein zentrales Element der Generationengerechtigkeit. Das fängt bei der Spielplatzgestaltung an und hört beim Wahlrecht für Jugendliche nicht auf. Wir wünschen uns mehr Kinderparlamente und Jugendbeiräte in den Kommunen, und Kinder sollen den Politikern in ihrem Ort die Fragen stellen können, die ihnen auf den Nägeln brennen."

Dass Kinder ein Recht auf Mitsprache und Beteiligung haben, ist eines der Grundprinzipien der UN-Kinderrechtskonvention. Der Kinderschutzbund erwartet deshalb, dass die Bundesregierung noch in diesem Jahr einen Gesetzentwurf vorlegt, der die Kinderrechte in vollem Umfang im Grundgesetz verankert - mit sämtlichen Schutzrechten, Förderrechten, Beteiligungsrechten und dem Vorrang des Kindeswohls.

Heinz Hilgers: "Wenn am Ende bei der Grundgesetzänderung die Beteiligungsrechte sowie der Vorrang des Kindeswohls fehlen sollten, würde sich die Rechtslage in Deutschland verschlechtern. Das wäre ein fauler Kompromiss, den wir und sicher auch viele Unterstützer im Bundestag nicht mittragen würden. Wir brauchen eine Verankerung wirksamer echter Kinderrechte im deutschen Grundgesetz."

Der Kinderschutzbund setzt sich dafür ein, dass die Rechte von Kindern und Jugendlichen auch in Verwaltungs- und Gerichtsverfahren gestärkt werden, und hat deshalb die AG Kindgerechte Justiz ins Leben gerufen. Sabine Andresen: "Gerade im Bereich der Justiz kann es schreckliche Folgen haben, wenn Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen nicht ausreichend umgesetzt werden. Die erschütternden Missbrauchsfälle von Staufen oder Lügde zeigen, dass Kinder stärker gehört werden müssen und dass Richter*innen verpflichtende Fortbildungen in diesem sensiblen Bereich brauchen."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V. (DKSB) Franziska Fischer, Pressesprecherin Schöneberger Str. 15, 10963 Berlin Telefon: (030) 214809-0, Fax: (030) 214809-99

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