Pressemitteilung | Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Mehr Bauqualität durch nationale Qualifizierungssysteme / 650 Mio. Euro Einsparpotenzial allein im öffentlichen Bau

(Berlin) – „Allein im öffentlichen Bau könnten 650 Mio. Euro eingespart werden, wenn Fehler bei der Planung und Ausführung konsequent vermieden würden.“ Diese Auffassung vertrat heute in Berlin der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, RA Michael Knipper, auf der Auftaktpressekonferenz zur bautec 2004. Dies belege eine Studie, die die Bundesregierung zur Einführung von Qualifizierungssystemen in der Bauwirtschaft in Auftrag gegeben habe. Knipper: „Wir können uns gerade mit Blick auf die leeren öffentlichen Kassen nicht leisten, diese Effizienzreserven einfach zu ignorieren.“

Als Gründe für die Qualitätsprobleme führt Knipper mangelnde Fachkunde, Zweifel an der Zuverlässigkeit und unzureichende wirtschaftliche Leistungsfähigkeit mancher Unternehmen, aber auch eine falsche Vergabepraxis und ruinöse Wettbewerbsverhältnisse auf dem deutschen Baumarkt an. Knipper: „Wir begrüßen es deshalb sehr, dass sich Bauverbände, IG BAU und Bundesregierung auf eine gemeinsame Initiative zur Schaffung eines nationalen Qualifizierungssystems verständigt haben.“

Nachdem die Arbeiten zu einer europaweiten Norm für Qualifizierungssysteme auf europäischer Ebene Ende 2002 gescheitert waren, hatten Bundesregierung, Bauwirtschaft und IG BAU eine gemeinsame Initiative zur Schaffung eines nationalen Qualifizierungssystems für Bauunternehmen gestartet. Die Bundesregierung erarbeitet derzeit unter gemeinsamer Federführung der Bundesministerien für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) sowie Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) mit den Sozialpartnern am Bau Eckpunkte für ein gemeinsames nationales System.

Knipper betonte, dass die Bauwirtschaft dringend ein System benötigt, durch dass sich die Unternehmen nach definierten firmen- und leistungsbezogenen Kriterien qualifizieren, bevor sie ihre Leistungen am Markt anbieten. Neben einer deutlichen Qualitätssteigerung der Bauleistungen wären damit sowohl für Auftraggeber wie für Auftragnehmer erhebliche bürokratische Entlastungen und damit auch finanzielle Einsparungen verbunden. Zudem stärke dies die Position der deutschen Bauwirtschaft auf dem europäischen Markt. Viele unserer Nachbarländer hätten bereits seit vielen Jahren Qualifizierungssysteme eingeführt.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. Dr. Heiko Stiepelmann, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer Kurfürstenstr. 129, 10785 Berlin Telefon: 030/21286140, Telefax: 030/21286189

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