Mehr Ausbildungsplätze als Bewerber im Fleischerhandwerk
(Frankfurt am Main) - In den beiden Ausbildungsberufen des Fleischerhandwerks - Fachverkäufer/in und Fleischer/in - gab es zum Ende des vergangenen Monats deutlich mehr offene Lehrstellen als Bewerber. Diese Zahl geht aus der Berufsberatungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor.
Besonders bei den Fachverkäufer/innen im Fleischerhandwerk tritt dieses Missverhältnis deutlich zu Tage. Hier standen Ende Juli bundesweit rund 2.300 noch unbesetzte Ausbildungsplätze zur Verfügung, jedoch suchten zur selben Zeit nur noch 230 jungen Menschen eine Lehrstelle im Verkaufsberuf. Insgesamt meldete die Bundesagentur seit Jahresbeginn 5.500 freie Stellen, von denen etwas über die Hälfte inzwischen auch besetzt wurden.
Auch beim Fleischernachwuchs gibt es deutlich mehr freie Stellen als Interessenten. Hier suchten zum Stichtag in ganz Deutschland 397 Personen einen Ausbildungsplatz als Fleischer oder Fleischerin. Die Berufsberatungsstatistik weist jedoch noch 1.239 unvermittelte Stellen aus. Im gesamten Ausbildungsjahr registrierte die BA hier bisher 1.184 Bewerber auf 2.812 Stellen.
"Dies ist zwar nur eine Momentaufnahme, dennoch müssen wir damit rechnen, dass zum Ende des Ausbildungsjahres am 30 September erneut viele Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben werden", kommentiert DFV-Hauptgeschäftsführer Martin Fuchs die Zahlen der BA. Als Gründe für die Ausbildungssituation im Fleischerhandwerk nennt Fuchs den stärker werdenden Wettbewerb mit vermeintlich attraktiveren Ausbildungsberufen. Hinzu komme das immer noch veraltete Bild des Fleischerberufes in der Öffentlichkeit, aber auch den Mangel an geeigneten Bewerbern.
Dabei bietet das Fleischerhandwerk eine Menge Aus- und Weiterbildungschancen, viele bleiben nach der Ausbildung im Ausbildungsbetrieb. "Zukunftsorientierte Unternehmen, die sich vergrößern könnten und in die Ausbildung investieren, können dies nicht. Darüber hinaus verlieren wir jedes Jahr einen Teil Betriebe durch Mangel an geeigneten Nachfolgern"; laut Fuchs auch eine Auswirkung der Nachwuchssituation.
Der Deutsche Fleischer-Verband reagiert auf dieses Problem mit verstärkter Nachwuchswerbung und Öffentlichkeitsarbeit. Unlängst wurde ein neuer Nachwuchswerbefilm erstellt. Ebenso sollen die in den vergangenen Jahren novellierten Ausbildungsordnungen das Fleischerhandwerk für junge Menschen attraktiver werden lassen.
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