Mehr Aufklärung über Naturgefahren - Umweltministerkonferenz fordert nationales Naturgefahrenportal
(Berlin) - Die Umweltministerkonferenz hat sich auf ihrer Herbsttagung in Heidelberg für die Einrichtung eines nationalen Naturgefahrenportals ausgesprochen. Außerdem empfehlen die Minister der Bundesregierung, eine bundesweite Elementarschadenkampagne durchzuführen. Damit soll die Bevölkerung über die Risiken von Naturgefahren, wie Hochwasser und Starkregen, informiert werden. Ferner soll die Versicherungsdichte für Elementarschäden erhöht werden. "Wir begrüßen, dass die Politik nun aktiv wird und der Bevölkerung an zentraler Stelle Informationen über die Risiken von Naturgefahren zur Verfügung stellen will", sagt Alexander Erdland, Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft. Bereits auf ihrer Naturgefahrenkonferenz im Juni 2014 hatten die deutschen Versicherer eine breite Information über Naturgefahren gefordert und der Politik ihre fachliche Unterstützung angeboten. Mit der Plattform ZÜRS public hat die Versicherungswirtschaft bereits gezeigt, dass sich Online-Informationen zu Naturgefahren leicht verständlich aufbereiten lassen. Wir sind daher überzeugt, dass Aufklärung und Vorsorge der beste Schutz vor Naturkatastrophen sind. Nur wenn die Menschen die Gefahren kennen, werden sie sich schützen", so Erdland weiter.
Nationales Hochwasserschutzprogramm
Außerdem haben die Umweltminister umfangreiche Hochwasser-schutzmaßnahmen an Elbe, Donau, Oder, Rhein und Weser beschlossen. In den nächsten 20 Jahren wollen Bund und Länder rund 5,4 Milliarden dafür bereitstellen. Unter anderem sollen mehr Rückhalteräume gewonnen werden, um den Flüssen wieder mehr Raum zu geben. Landwirtschaftliche Nutzflächen sollen in Abstimmung mit den betroffenen Betrieben stärker zur Retention und als Flutpolder einbezogen werden. "Da Hochwasser vor Ländergrenzen nicht Halt macht, ist es zwingend erforderlich, dass die Maßnahmen zum technischen Hochwasserschutz bundesländerübergreifend koordiniert werden", so Erdland. Andernfalls sei zu befürchten, dass Schäden durch Extremwettereignisse weiter zunehmen werden. Zudem sei es an der Zeit, dass Bauordnungen und nachgelagerte Bauvorschriften ein naturgefahrenresistentes Bauen zur Pflicht machen.
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