Mehr Arbeitslose in der Werbebranche / ZAW: Talsohle im Arbeitsmarkt der Kommunikationswirtschaft erreicht
(Bonn) - Die Anzahl der arbeitslosen Werbefachkräfte in Werbeagenturen, Medien und Werbeabteilungen der Firmen sind im Verlauf des Jahres 2002 auf 9.024 und damit um 29 Prozent gestiegen (Vorjahr: 6.990 Arbeitslose). Daraus ergibt sich nach Berechnungen des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) im Verhältnis zur Menge der Beschäftigten im Kernbereich des Werbegeschäfts in Höhe von 183.274 Werbeexperten eine Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent. "Dies ist ein historischer Höchststand in diesem Wirtschaftsbereich", so ein Sprecher der Dachorganisation von 41 Verbänden aller Arbeitsbereiche der Branche.
Auch das Interesse der Arbeitgeber an zusätzlichen Werbefachleuten hat weiter abgenommen, wie der ZAW durch seine regelmäßige Analyse der Stellenofferten festgestellt hat. So rutschten die Angebote an Werbefachkräfte im vergangenen Jahr um 59 Prozent auf 2.503 ab (Vorjahr: 6.046 Ausschreibungen). Dieses niedrige Niveau, war zuletzt 1983 vom ZAW ausgewiesen.
Davon betroffen waren insbesondere Grafiker/Mediendesigner (-65 Prozent), Kontakter (-60 Prozent) und Art Directoren (-63 Prozent). Runter gefahren wurde auch die Suche nach Fachkräften für die Werbeproduktion (-67 Prozent) sowie die Offerten für Werbeassistenten (-72 Prozent).
Auffällig an den Stellenangeboten für Werbeberufe im Jahr 2002 ist nach ZAW-Angaben gewesen, dass sowohl die Arbeitgeber bei Werbeagenturen als auch bei werbungtreibenden Firmen und Medien ihre Offerten um durchschnittlich knapp 60 Prozent vermindert hätten.
Der ZAW sieht die Talsohle im Arbeitsmarkt der Kommunikationswirtschaft aber erreicht. Der Rückgang der Offerten habe sich in der zweiten Hälfte 2002 spürbar von 60 auf 40 Prozent verlangsamt. Größere Entlassungswellen insbesondere bei den Werbeagenturen seien ebenso nicht absehbar. Ohne hochspezialisiertes Personal seien die Agenturen nicht ausreichend konkurrenzfähig. Auch müssten sie sich für den konjunkturellen Aufschwung wappnen. Für das laufende Jahr rechnet der ZAW gegenwärtig mit einem Werbewachstum von plus 1 Prozent.
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