Pressemitteilung | Verbraucherzentrale Sachsen e.V.

Mehr als 11000 Unterschriften für Agrarwende

(Leipzig) - Die Unterschriftenaktion der Verbraucher-Zentralen beschäftigt das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Seit dem 24. November, dem Tag, an dem das erste deutsche BSE-Rind entdeckt wurde, überreichten die Verbraucherschützer dem Ministerium mehr als 11000 Unterschriften für härtere Maßnahmen gegen BSE. Darunter waren allein rund 1500 aus Sachsen. Die Ende November gestartete Aktion enthält die wichtigsten Forderung zu BSE:

Verbesserung der Tests und europaweite Pflicht zu Schnelltests bei allen Rindern. Auch für Rinder, die jünger als 24 Monate sind.

- Vollständiges Verbot der Tiermehlverfütterung in ganz Europa.

- Kein Ersatz des Tiermehls durch genverändertes Soja, stattdessen Förderung des Anbaus heimischer Futterpflanzen.

- Eine Wende in der Agrarpolitik mit einer stärkeren Förderung artgerechter und ökologischer Tierhaltung.

Das Bundesministerium teilte den Verbraucherschützern mit, dass es dem Aufruf zur Senkung des Testalters der Tiere folge und von der EU-Kommission die Altersgrenze von 30 Monaten für die obligatorischen BSE-Tests überprüfen lasse. In Deutschland liegt die Altersgrenze für Pflichttests bereits bei 24 Monate. Ebenso werde eine Verlängerung des bis zum 30.06.2001 befristeten Verfütterungsverbots von Tiermehlen geprüft. Das Ministerium sicherte den Verbraucherschützern zu, sich in Brüssel dafür einzusetzen, dass künftig der Anbau von heimischen Futtermitteln gefördert wird. Die ökologisch wirtschaftende Landwirtschaft soll stärker unterstützt werden. In dem Schreiben vermisst die Verbraucher-Zentrale Sachsen jedoch eine deutliche Stellungnahme gegen genverändertes Futtermittel.

Damit die Politik zum Ausbau der Ansätze für den Verbraucherschutz bewegt wird, ist es nach Ansicht der Verbraucher-Zentrale Sachsen gerade jetzt wichtig, dass Verbraucher weiterhin ihren Willen äußern. Die Forderung nach einer Agrarwende wird durch das Drama um die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche noch verstärkt. Gewinnbringende, aber ansonsten überflüssige Tiertransporte müssen vermieden werden. Auch der Skandal in der Schweinemast verlangt die Förderung einer extensiven und ökologischen Landwirtschaft. Antibiotika haben in einer artgerechten Tierhaltung keinen Platz.

Mit dem Kauf von ökologisch produzierten Lebensmitteln und der Beteiligung an der Unterschriftenaktion können alle Verbraucher ihren Beitrag zu einer neu ausgerichteten Landwirtschaft leisten. Die Unterschriftenlisten liegen in den Beratungsstellen der Verbraucher-Zentrale Sachsen aus.

Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucher-Zentrale Sachsen e.V. Bernhardstr. 7 04315 Leipzig Telefon: 0341/6888080 Telefax: 0341/6892826

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