Medizintechnik gehört in den industriepolitischen Fokus
(Berlin) - Mit dem Abschluss des Round Table Gesundheitswirtschaft und der Veröffentlichung des Abschlusspapiers durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstreicht der Deutsche Industrieverband SPECTARIS die Dringlichkeit, den Dialog fortzusetzen und aus dem Erkenntnisgewinn nunmehr Strategien zur Umsetzung zu entwickeln. „Die neue Bundesregierung muss die industrielle Gesundheitswirtschaft stärker industriepolitisch unterstützen, um ihre Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit zu sichern und auch künftig eine hochwertige Gesundheitsversorgung zu gewährleisten“, appelliert Dr. Martin Leonhard, Vorsitzender der Medizintechnik bei SPECTARIS, an die Politik.
Die im November 2022 von Bundesminister Dr. Robert Habeck und den Spitzenverbänden der industriellen Gesundheitswirtschaft initiierte Plattform hat sich als wertvolles Forum für den Austausch zwischen Politik und Industrie bewährt. Im Fokus der Gespräche standen die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der industriellen Gesundheitswirtschaft sowie die Sicherstellung einer resilienten, finanzierbaren und nachhaltigen Gesundheitsversorgung in Deutschland und Europa. Zudem wurden die Standortbedingungen für Unternehmen kritisch analysiert, um gezielte Maßnahmen zur Verbesserung des Investitions- und Innovationsklimas zu identifizieren. Zu separaten Veranstaltungen wurden externe Experten hinzugezogen, um Zukunftsthemen wie das Spannungsfeld zwischen Datennutzung und Datenschutz, die Rolle von Schlüsseltechnologien und technologischer Souveränität sowie Maßnahmen zur Förderung von Produktion und Export zu vertiefen.
Die industrielle Gesundheitswirtschaft, bestehend aus Medizintechnik, Pharma, E-Health und Biotechnologie, ist ein zentraler Pfeiler der deutschen Wirtschaft und trägt maßgeblich zur Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa bei. Mit über 212.000 Beschäftigten und einer Bruttowertschöpfung von 18,2 Milliarden Euro bildet die Medizintechnik dabei eine tragende und bezogen auf die Bruttowertschöpfung und die Mitarbeiterzahl größte Säule innerhalb dieses Sektors.
"Unsere Branche steht für medizinischen Fortschritt, Patientenwohl und Lebensqualität. Doch die Innovationskraft, die uns weltweit an die Spitze gebracht hat, wird zunehmend durch regulatorische Hürden ausgebremst", warnt Leonhard. "Jetzt ist die Politik gefragt, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen – mit weniger überbordender Regulierung, einer gezielten Förderung der Digitalisierung und einer klaren Strategie für die Medizintechnik als Innovationsmotor."
In diesem Zusammenhang verweist SPECTARIS auf sein aktuelles Positionspapier zur Bundestagswahl 2025 mit dem Titel "Medizintechnik stärken – Innovationen für eine bessere Gesundheitsversorgung". Darin werden sechs zentrale Handlungsfelder skizziert, darunter die Anerkennung der Medizintechnik als Leitindustrie, die Reduzierung der Regulierungsdichte sowie die Förderung von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz. SPECTARIS ruft die kommende Bundesregierung dazu auf, diese Empfehlungen zügig in die Tat umzusetzen, um die Medizintechnikbranche als Innovationsmotor und Garant für eine hochwertige Gesundheitsversorgung in Deutschland zu stärken.
Das vollständige Positionspapier mit detaillierten Handlungsempfehlungen ist auf der SPECTARIS-Website verfügbar.
Quelle und Kontaktadresse:
SPECTARIS. Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik e.V., Christof Weingärtner, Pressesprecher(in), Werderscher Markt 15, 10117 Berlin, Telefon: 030 414021-0