Pressemitteilung | (BPAV) Bundesverband Patientenindividueller Arzneimittelverblisterer e.V.

Medikationsprozess zu Hause: Nicht länger Probleme verschweigen

(Berlin) - Ende Juni hat das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) eine Studie über den Medikationsprozess in der ambulanten, häuslichen Pflege vorgelegt. Im Ergebnis läuft gerade beim wichtigen Medikationsprozess vieles schief. Das ZQP ist eine allgemeinnützige Stiftung, die vom Verband der privaten Krankenversicherung e.V. errichtet wurde.

Über drei Viertel, 77%, der vom ZQP Befragten berichten über Probleme im Zusammenhang mit der Medikation bei zu pflegenden Angehörigen. Diese Zahl spiegelt sich auch mit Blick auf den Anteil wider, der als pflegende Angehörige direkt im Medikationsprozess involviert ist. Für rund ein Viertel (23%) wirkt die Aufgaben der Medikationsgabe nach eigener Aussage belastend.

"Wenn man sich vor Augen führt, dass wir in Deutschland aktuell rund 3,4 Millionen pflegebedürftige Menschen haben - stationär und ambulant - kann man sich leicht ausmalen, welche Zahlen hier zusammenkommen, wenn es um Fehlmedikationen, mangelnde Therapietreue und damit Auswirkungen auf die Gesundheitskosten insgesamt geht. In- und ausländische Studien gerade im ambulanten Bereich belegen hundert millionenfache Medikationsfehler und damit Folgekosten, die in die Milliarden gehen", sagt Hans-Werner Holdermann, Apotheker und Vorsitzender des BPAV.

Laut ZQP-Studie geben über ein Drittel der befragten Personen an, dass ihre Hauptaufgabe darin liege, Medikamente bereitzustellen und die Pflegebedürftigen an die Einnahme zu erinnern.

"Das manuelle Stellen von Medikamenten ist nicht nur nicht mehr zeitgemäß, sondern eben auch gefährlich. Hinsichtlich der Therapietreue sorgen patientenindividuell verblisterte Arzneimittel für eine deutlich höhere Akzeptanz bei den Patienten. Das sind Standards, die unsere Mitgliedsunternehmen, die Blisterzentren, seit über zehn Jahren in gleichbleibend hoher Qualität setzen", betont Holdermann und stimmt der These des ZQP-Vorstandsvorsitzenden Prof. Suhr eindeutig zu: "Es geht in der ambulanten Medikamentenversorgung sowohl um die Gesundheit der Patienten, aber auch um den Erhalt der Gesundheit der pflegenden Angehörigen. Hier müssen wir endlich zu Lösungen kommen, die unser Gesundheits- und Pflegesystem entlasten."

Patientenindividuell verblisterte Arzneimittel gehörten laut BPAV als doppelte Präventionsmaßnahme auf jeden Fall dazu. Der Verband fordert seit Jahren die flächendeckende Einführung der patientenindividuell verblisterten Arzneimittel (PAV).

Quelle und Kontaktadresse:
(BPAV) Bundesverband Patientenindividueller Arzneimittelverblisterer e.V. Pressestelle Albrechtstr. 13, Aufgang A, 10117 Berlin Telefon: (030) 8471226815, Fax: (030) 8471226819

(df)

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