Pressemitteilung | Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger e.V (BDZV)

Media-Analyse 2002: Stabile Reichweiten / Jugend liest wieder mehr Zeitung

(Berlin) - Tageszeitungen erreichen täglich fast vier von fünf Bundesbürgern (77,3 Prozent) und dies gilt in besonderem Maße für Haushalte mit höherem Einkommen (2.500 Euro und mehr: 80,3 Prozent). Dies zeigt die aktuelle Auswertung der neuesten Media-Analyse (MA) der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (AG.MA).

Ein Vergleich mit den Ergebnissen der MA 2001 zeigt, dass die Werte für alle Zeitungsgattungen stabil geblieben sind. Die regionalen Abonnement-Zeitungen erreichen täglich 66,3 Prozent (2001: 67,8 Prozent), die Kaufzeitungen 22,4 Prozent (21,4 Prozent) und die überregionalen Abonnementzeitungen 5,5 Prozent (5,4 Prozent) der bundesdeutschen Bevölkerung. Dabei liegen die Werte in den ostdeutschen Bundesländern in allen Kategorien unter den Werten in Westdeutschland, was sich mit den weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen in den neuen Bundesländern erklären lässt.

Die Lust an der Zeitungslektüre nimmt mit steigendem Alter zu, aber auch mehr als die Hälfte der 14- bis 19-jährigen (55,8 Prozent) greift Tag für Tag zur Zeitung. Damit ist in den vergangenen beiden Jahren ein stetiger Anstieg der Leser in dieser Altersgruppe zu verzeichnen (2001: 55,4 Prozent).

Im zweiten Quartal 2002 verkauften die deutschen Zeitungsverlage 29,56 Millionen Tages-, Wochen- und Sonntagszeitungen pro Erscheinungstag. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal bedeutet dies einen Rückgang um –2,23 Prozent. Die Zeitungen in den alten Bundesländern hatten dabei mit -2,0 Prozent weniger Verluste zu verzeichnen als die in den neuen Ländern: hier belief sich das Minus auf –3,8 Prozent.

Angesichts der Auflagenentwicklung lassen die stabilen Reichweitendaten vermuten – so die AG.MA -, dass mehr Haushalte als bisher dazu übergehen, sich aus wirtschaftlichen Erwägungen ein Zeitungsabonnement mit anderen zu teilen, um nicht auf die gewohnte tägliche Lektüre verzichten zu müssen.

Der Rückgang der Zeitungsauflagen im zweiten Quartal 2002 um –2,23 Prozent bedeutet gegenüber dem ersten Quartal 2002 gleichwohl eine leichte Verbesserung: Von Januar bis März hatten die Zeitungen in Deutschland –2,55 Prozent an Auflagenverlusten hinnehmen müssen, die sich in –2,28 Prozent in den alten und –4,41 Prozent in den neuen Ländern aufsplitteten. Weniger erfreulich verlief das zweite Quartal auch bei den Publikumszeitschriften, die mit 122,13 Millionen Exemplaren im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal 5,72 Millionen Stück weniger verkauften (-4,5 Prozent).

Bei den Tageszeitungen kam es im Vergleich mit dem zweiten Quartal 2001 insgesamt zu Verlusten von –2,51 Prozent (-598.596 Exemplare) auf 23,24 Millionen Exemplare. Die lokalen und regionalen Abonnementzeitungen mussten ein Minus von 1,88 Prozent (West –1,21 Prozent / Ost –4,47 Prozent) verkraften. Die Auflage der Kaufzeitungen ging um –4,37 Prozent (-249.042 Exemplare) zurück.

Ebenso musste die Gattung „überregionale Zeitungen“ Verluste hinnehmen. Sie weist im Vergleich mit dem zweiten Quartal 2001 ein Minus von 2,41 Prozent (-41.773 Exemplare) auf. Leicht erhöht hat sich die Auflage der Sonntagszeitungen um 0,08 Prozent (3.592 Exemplare). Der im Vergleich immer noch extreme Ausschlag bei den Wochenzeitungen um -4,09 Prozent (-78.162 Exemplare) geht einmal mehr auf das Konto der „Woche“, die im März 2002 eingestellt wurde. Aufgenommen in die Statistik wurde in den alten Ländern die „Katholische Sonntagszeitung“, in den neuen Ländern die „Russkaja Germanija“. Hier erhöhte sich die Zahl der verkauften Exemplare um 220,4 Prozent (!), nämlich um 28.304 Exemplare auf 41.146 Exemplare.

Nach Vertriebswegen differenziert ist festzustellen, dass die Zeitungen bei den Abonnements leicht (-1,27 Prozent) und stärker beim Einzelverkauf (-4,87 Prozent) verloren haben; einmal mehr gab es dagegen beim sonstigen Verkauf Zugewinne (+7,85 Prozent). In der Kategorie Tageszeitungen gab es Abonnementverluste in allen Sparten. Bei den Rückgängen im Einzelverkauf sind prozentual die überregionalen Zeitungen mit –3,29 Prozent stärker betroffen; im Vorquartal waren es gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat jedoch noch –10,4 Prozent. Bei den Sonntagszeitungen gab es erneut Abonnementzuwächse (4,1 Prozent); dagegen gingen bei den Wochenzeitungen einige Abonnements verloren (-0,12 Prozent).

Eine ausführliche Darstellung der Auflagenzahlen geht allen Mitgliedsverlagen der ZMG zu. Darüber hinaus kann die Auswertung auch von der Homepage des BDZV (www.bdzv.de unter „Markttrends und Daten“) heruntergeladen werden. Kontakt: ZMG, Urszula Wrzeciono, Telefon 069/973822-48, E-Mail wrzeciono@zmg.de

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V. (BDZV) Markgrafenstr. 15 (Haus der Presse) 10969 Berlin Telefon: 030/7262980 Telefax: 030/726298299

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