M+E Industrie im Freistaat blickt pessimistisch in die Zukunft /Brossardt: "Aufträge rückläufig, Produktions- und Beschäftigungspläne negativ"
(München) - Die konjunkturelle Entwicklung in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie (M+E) ist schwach. Die Gründe dafür sind vielfältig. "Hohe Energie- und Zinskosten, geopolitische Spannungen und eine schwache Nachfrage aus China und vielen weiteren Märkten belasten die M+E Betriebe im Freistaat. Hinzu kommen hohe Arbeitskosten, eine übermäßige Steuer- und Abgabenbelastung sowie eine ausufernde Bürokratie", erklärt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen M+E Arbeitgeberverbände bayme vbm.
Die Produktion in der bayerischen M+E Industrie lag im dritten Quartal 2023 mit einem Plus von 1,3 Prozent leicht über der Produktion im zweiten Quartal. "Die Betriebe haben noch Aufträge abgearbeitet, die sich durch Materialmangel und Lieferengpässe in der Corona-Pandemie angestaut hatten. Das läuft jetzt aus", so Brossardt. Die Auftragseingänge sind rückläufig, sie nahmen im dritten Quartal 2023 um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal ab. "Die Eingänge aus dem Inland sind sogar um 5,4 Prozent zurückgegangen und lagen um 17,5 Prozent unter dem Höchststand im Frühjahr 2017", führt Brossardt aus.
Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass sich die Stimmung bei den M+E Betrieben im Freistaat in den vergangenen Monaten immer weiter verschlechtert hat. "Die Unternehmen berichten nicht nur von einer Eintrübung ihrer aktuellen wirtschaftlichen Lage. Vor allem die Aussichten für die Zukunft sind pessimistisch", erläutert Brossardt.
Zwar war die Zahl der Beschäftigten in der bayerischen M+E Industrie mit 875.500 Personen im dritten Quartal 2023 erfreulich hoch. "Aber die Beschäftigungspläne der Unternehmen lagen im Oktober ebenso wie die Produktionspläne den vierten Monat in Folge im negativen Bereich. Das legt einen Rückgang von Produktion und Beschäftigung in den kommenden Monaten nahe, negative Folgen für den gesamten Industriestandort Bayern sind dann nicht auszuschließen. Schließlich entfallen fast drei Viertel der industriellen Wertschöpfung im Freistaat auf die M+E Industrie", so Brossardt.
Damit der Industriestandort wettbewerbsfähig bleibt, bedarf es aus Sicht der bayerischen M+E Arbeitgeber einer zuverlässigen Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen, einer niedrigeren Abgabenlast sowie eines substanziellen Bürokratieabbaus. "Nur so können wir die aktuelle Konjunkturschwäche überwinden und die Transformation hin zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Wirtschaft bewältigen", erklärt Brossardt abschließend.
Quelle und Kontaktadresse:
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.
Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer
Max-Joseph-Str. 5, 80333 München
Telefon: (089) 55178-100, Fax: (089) 55178-111