M+E Exporte in den ersten acht Monaten 2022 mengenmäßig um 4,9 Prozent gesunken / Brossardt: "Eingetrübte Weltkonjunktur lässt Nachfrage einbrechen"
(München) - Die Exporte der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie sind in den Monaten Januar bis August ihrem Wert nach um 5,6 Prozent auf rund 87 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen, mengenmäßig im gleichen Zeitraum aber um 4,9 Prozent gesunken.
Das haben die Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm aus den Außenhandelsdaten des Bayerischen Landesamts für Statistik errechnet. "Die eingetrübte Weltkonjunktur lässt die Nachfrage nach M+E Erzeugnissen aus Bayern einbrechen. Die Preise für Waren aus dem Freistaat steigen zwar, aber im Gegenzug nehmen die Einkaufspreise und Kosten für die Betriebe viel stärker zu. Unsere Unternehmen können die hohen Kostensteigerungen vor allem bei Energie nicht oder nicht vollumfänglich an ihre Kunden weitergeben. Das senkt sofort den Ertrag", so bayme vbm Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Ein Beispiel für die sinkenden Ausfuhren sind die Pkw-Exporte: Während der Exportwert im Zeitraum von Januar bis August 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,4 Prozent zugenommen hat, ist die Menge um 2,6 Prozent zurückgegangen. Auch die Ausfuhren von Maschinen haben sich von Januar bis August mengenmäßig reduziert.
Die Ausfuhren der bayerischen M+E Industrie in die EU, ihrem wichtigsten Exportmarkt, sind in den Monaten von Januar bis August trotz Inflation wertmäßig um 0,3 Prozent auf 38,2 Milliarden Euro zurückgegangen. Die Exporte nach China, dem wichtigsten Einzelmarkt, sind in diesem Zeitraum um 1,7 Prozent leicht gestiegen. Die Ausfuhren in die USA, dem zweitwichtigsten Einzelmarkt, sind um 22,9 Prozent gestiegen. "Der schwache Euro macht bayerische Produkte für die USA attraktiver. Gerade in diesen schwierigen Zeiten sind die Vereinigten Staaten damit für uns ein zentraler Handelspartner", so Brossardt.
Insgesamt machten die M+E Ausfuhren in den ersten acht Monaten 2022 63 Prozent und damit fast zwei Drittel aller Exporte aus dem Freistaat aus. "Die M+E Industrie ist eine tragende Säule für die exportorientierte bayerische Wirtschaft. Aber eine aktuelle Umfrage unter unseren Mitgliedern zeigt, dass diese Säule Risse bekommt. Demnach überlegt jeder sechste Betrieb, Produktion ins Ausland zu verlagern. Das bedeutet nichts Gutes für unseren Standort. Die De-Industrialisierung hat begonnen und wir müssen aufpassen, dass wir nach der Krise noch international wettbewerbsfähig sind", so Brossardt.
Quelle und Kontaktadresse:
bayme - Bayerischer Unternehmensverband Metall und Elektro e.V.
Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer
Max-Joseph-Str. 5, 80333 München
Telefon: (089) 55178-100, Fax: (089) 55178-233
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