Pressemitteilung | AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG)

MDK-Prüfberichte: AVG sieht Kritik am Verfahren durch neues Gutachten bestätigt

(Berlin) - Um mehr Transparenz am Pflegemarkt zu erzielen, soll künftig die Qualität von Pflegeheimen und ambulanten Diensten beurteilt und in laienverständlicher Form dargestellt werden. Als Grundlage dafür sollen die Prüfberichte des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) dienen. Ein neues Gutachten der Pflegewissenschaftler Stefan Görres und Martina Hasseler kommt nun zu dem Ergebnis, dass das den MDKPrüfberichten zu Grunde liegende Verfahren zu wenig wissenschaftlich fundiert ist. Die Berichte seien kaum geeignet, „eine Orientierungshilfe für die Nutzer, also die Betroffenen selbst oder deren Angehörige, zu bieten“.

Thomas Meißner, Vorstandsmitglied im AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG), nimmt dazu wie folgt Stellung:

„Nun ist per wissenschaftlichem Gutachten das bewiesen, worauf die Anbieter am Pflegemarkt und deren Verbände bereits seit vielen Jahren hinweisen: Die MDK-Prüfberichte lassen sich im Hinblick auf eine größere Qualitätstransparenz am Pflegemarkt nur eingeschränkt verwenden. Mehr Transparenz lässt sich dadurch nur schwer herstellen.

Da die Prüfberichte des MDK keine Erläuterung von Feststellungen wie „Mängel“, „erhebliche Mängel“ oder „zum Teil Schwierigkeiten“ beinhalten, ist es für den Verbraucher kaum nachzuvollziehen, ob und vor allem welche Auswirkungen der vom MDK definierte „Mangel“ auf die eigentliche pflegerische Versorgung und damit die vom Verbraucher aufgebaute Erwartungshaltung an die Pflege hat. Daraus folgt unserer Ansicht nach: Mit den MDK-Prüfberichten und deren Veröffentlichung würde die Versorgungs- und Pflegequalität eher verzerrt denn transparent gemacht.

Die Veröffentlichung des 2. Prüfberichtes des MDS im August 2007 hat gezeigt, wie schwierig eine objektive und strukturierte Betrachtung der Ergebnisse der MDK-Prüfungen ist. Fehlende Interpretationen, allgemeine Formulierungen sowie indifferente Aussagen führten zu diffamierenden Ergebnissen und Beschreibungen der Ist-Situation deutscher Pflegeanbieter. Der AVG begrüßt die Transparenz der Qualität von Pflegeanbietern, solange bei der Veröffentlichung eine objektive, nachvollziehbare und den Verbrauchern verständliche Transparenz der Qualität gezeigt wird.

In der Diskussion um trägereigene Zertifizierungen und Überprüfungen weist der AVG darauf hin, dass diese notwendig und obendrein eine gute Alternative zur klassischen MDK-Prüfung sind, solange sie sich an der vom MDK vorgegebenen Prüfrichtlinie in den Anforderungen orientieren. Die Diskussion um Qualitätsberichte in der Pflege muss zielorientiert, das heißt gemessen am Patienten- und Verbraucherwohl, geführt werden. Es muss allen – Anbietern wie Kostenträgern – um klare und nachvollziehbare Lösungsansätze gehen."

Quelle und Kontaktadresse:
AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG) Jörn Mohaupt, Geschäftsführer Schönholzer Str. 3, 13187 Berlin Telefon: (030) 49 90 53 80, Telefax: (030) 49 90 53 88

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