Maut-Aus schadet Technikstandort / Mangelnde Rahmenbedingungen erschweren Innovationen
(Düsseldorf) - Das Aus des geplanten LKW-Maut-Systems des Betreiberkonsortiums Toll Collect sei aus technischer Sicht bedauerlich, erklärte am 19. Februar Volker Wanduch, Leiter Technik und Wissenschaft beim VDI. Besonders im Hinblick auf neue exportfähige High-Tech-Produkte Made in Germany ist die Entscheidung gegen das vernetzte Maut-System kontraproduktiv, betonte der VDI-Experte in Düsseldorf. Die Einführung und Vermarktung deutscher High-Tech-Produkte verlangt fördernde Rahmenbedingungen, die wir seit Jahren nicht haben. Auch der Transrapid ist bereits an unzureichenden Rahmenbedingungen, insbesondere an mangelndem Umsetzungswillen, gescheitert.
Technologisch wäre das geplante Maut-System von Toll Collect europaweit führend gewesen. Das Scheitern des Projektes könne jetzt nicht losgelöst von der Pannenserie im Vorfeld der geplanten Einführung Ende 2003 gesehen werden. Sowohl im Management als auch in der Kommunikation sind Fehler gemacht worden und vieles ist unklar geblieben. Das Vertrauen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer sowie der Öffentlichkeit ist dadurch wohl nachhaltig geschädigt worden. Zudem verlangen große Entwicklungsprojekte zwischen allen Beteiligten eine permanente vertrauensvolle Zusammenarbeit, um die bestehenden Risiken gemeinsam zu meistern. In diesem Sinne scheint nicht zusammengearbeitet worden zu sein, analysierte Wanduch das Scheitern der Gespräche zwischen dem Bundesverkehrsministerium und dem Betreiberkonsortium Toll Collect.
Quelle und Kontaktadresse:
VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V. , Hauptgeschäftsstelle
Michael Schwartz, Sven Renkel, Pressestelle
Graf-Recke-Str. 84, 40239 Düsseldorf
Telefon: (0) 211/6214275276, Telefax: 0211/6214575