Pressemitteilung | Milchindustrie-Verband e.V. (MIV)

Maul- und Klauenseuche: Hintergrundinformationen des Milchindustrie-Verband

(Bonn) - Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche im Vereinigten Königreich hat auch in Deutschland zu einer verstärkten Diskussion um Vorsorgemaßnahmen geführt.

Erkrankung und Übertragbarkeit
Maul- und Klauenseuche, abgekürzt MKS, ist eine sehr leicht übertragbare, hoch ansteckende Viruserkrankung bei Tieren wie Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen.

Die Übertragung des MKS-Virus erfolgt im allgemeinen durch Kontakt von Tier zu Tier, z. B. im Stall oder beim Transport, aber auch indirekt, z. B. über Fahrzeuge, Milch, Knochen, Borsten, Fleisch, Küchenabfälle oder den Wind/Luft. Der Mensch kann über Kleidung, Schuhe etc. ebenfalls Überträger sein.

Die Frage nach einer Gefährdung des Menschen durch das MKS-Virus beantwortet Dr. Bernd Haas (Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere):

„Unter den in Deutschland üblichen Hygiene-Bedingungen besteht für den Verbraucher von Milch, Milchprodukten und Fleisch auch im Falle einer Einschleppung der MKS nach Deutschland oder das benachbarte Ausland keine Gefahr. Diese Einschätzung wird u. a. durch die Erfahrungen aus MKS-Seuchenzügen in der Vergangenheit und im Ausland gestützt.

In der Fachliteratur wurden früher vereinzelt Krankheitsfälle beim Menschen beschrieben, die dieser Einschätzungen jedoch nicht widersprechen. Nur bei Personen, die unmittelbaren und intensiven Kontakt mit erkrankten Klauentieren bzw. dem von diesen ausgeschiedenen Virus hatten, kam es in seltenen Einzelfällen zu gutartig verlaufenden Erkrankungen.“

Damit ist der Verbraucher durch eine Übertragung von MKS nicht gefährdet. Es handelt sich um eine „für den Menschen ungefährliche Seuche“. Dieses hat aktuell die EU-Kommission in der Presseerklärung vom 21. Februar 2001 bestätigt.

Milch und Milcherzeugnisse sind unbedenklich
Der MKS-Erreger wird, sofern er in der Rohmilch enthalten sein sollte, durch Erhitzung abgetötet. So geht, wie das BMVEL mitteilt, „von Milch- und Molkereiprodukten, die pasteurisiert (erhitzt) wurden, keine Ansteckungsgefahr aus“. Verarbeitete Milch und Milchprodukte sind daher sicher und können ohne Bedenken verzehrt werden.

Aktivitäten im Rahmen des Krisenmanagements
Die Milchwirtschaft beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema MKS auf Bundes- und Länderebene. Dabei wurden von allen beteiligten Bereichen gemeinsam mit der Verwaltung unternehmensübergreifende Maßnahmen und das praktische Vorgehen im MKS-Fall diskutiert. Der MIV steht hierbei für die Koordination zur Verfügung.

In exemplarischen Übungen der letzten Jahre unter Einbindung aller beteiligten Kreise, wie Unternehmen, Erzeuger, Veterinäre, Überwachung, konnten ohne den Druck des Ernstfalls Lücken aufgedeckt und Regelungen zur Krisenbewältigung entwickelt werden. Dabei wurde deutlich, an welchen Schnittstellen die einzelnen Sektoren gemeinsam und häufig auch gleichzeitig agieren müssen, um die Krise zu meistern. Bereits in der Vorbereitung auf den MKS-Fall sind vorausschauendes und interdisziplinäres Handeln unverzichtbar.

Quelle und Kontaktadresse:
Milchindustrie-Verband e.V. (MIV) Adenauerallee 148 53113 Bonn Telefon: 0228/959690 Telefax: 0228/371535

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