Materialengpässe in der Möbelindustrie verschärfen sich weiter
(Bad Honnef) - In der deutschen Möbelindustrie spitzt sich die Versorgungssituation bei wichtigen Zulieferprodukten weiter zu. In einer aktuellen Verbandsumfrage geben rund 70 Prozent der befragten Möbelhersteller an, dass sich die Materialverfügbarkeit im Mai 2021 im Vergleich zum Vormonat nochmals verschlechtert habe. "Inzwischen ist die Produktion bei rund der Hälfte der Unternehmen aufgrund von Materialengpässen eingeschränkt, vielfach sind Produktionstage weggefallen", stellt Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK), auf Basis der Umfrage fest.
Die Lieferengpässe nahmen im Mai über nahezu alle Vormaterialien hinweg zu. Am stärksten betroffen sind derzeit Metallteile, Beschläge und Funktionselemente. Mit Blick auf diese Produktgruppen klagen knapp 80 Prozent der Umfrageteilnehmer über Knappheiten. Bei Spanplatten berichten rund 70 Prozent der Unternehmen von einer angespannten Versorgungslage. Massive Engpässe gibt es zudem bei MDF- und HDF-Platten, Polsterschäumen, elektronischen Bauteilen und Verpackungsmaterialien. Stoff- und Lederbezüge sind ebenfalls knapp.
Die Preisentwicklung bei wichtigen Vorprodukten verschärfte sich im Laufe des zweiten Quartals 2021 weiter. Am stärksten verteuerten sich im Vergleich zum ersten Quartal 2021 Spanplatten, Polsterschäume, Verpackungsmaterialien sowie Metallteile, Beschläge und Funktionselemente, wie die Umfrage zeigt. Für das dritte Quartal 2021 wurden den Möbelherstellern weitere Preiserhöhungen angekündigt. "Leider ist vorerst keine Entspannung auf der Beschaffungsseite in Sicht", sagt Kurth. "Die starken und schnellen Preissteigerungen bei den Zulieferprodukten setzen unsere Branche enorm unter Druck und verändern die Kalkulationsbasis erheblich."
Angespannt ist die Lage auch bei den Herstellern von Massivholzmöbeln, wie VDM/VHK-Statistikleiter Christian Langwald auf Grundlage einer weiteren Umfrage berichtet. Die vertraglich vereinbarten Lieferzeiten würden von den Zulieferern nicht eingehalten, kritisieren knapp 60 Prozent der Unternehmen. Über Preiserhöhungen klagen die Massivholzmöbelanbieter vor allem bei Eiche. Aber auch Buche, Nussbaum und Nadelhölzer verteuerten sich im Vorjahresvergleich.
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