Pressemitteilung | k.A.

Maßnahmen zur Verbesserung der Reisebussicherheit / BDV unterstützt Bus-Pilot-Projekt des RDA

(Germering) - Auf Bundes- und Länderebene wurden nach den tragischen Busunglücken vom Frühjahr und Sommer dieses Jahres von Expertenkreisen unter Beteiligung der maßgeblichen Spitzenverbände, darunter auch des BDV, alle erdenklichen Überlegungen angestellt und Anstrengungen unternommen, um die Sicherheit im Reisebusverkehr weiter zu verbessern. Der BDV steht vorbehaltlos hinter dieser Initiative Reisebussicherheit und verspricht sich durch die baldige Umsetzung organisatorischer und gesetzlicher Maßnahmen (z.B. intensivere Kontrollen, Gurtanlegepflicht, Fahrerausbildung), aber auch insbesondere technischer Verbesserungen (zur Vermeidung von Manipulationen am Fahrtenschreiber) positive Effekte für den Omnibustourismus im Allgemeinen und Shopping-Touren und Verkaufsreisen im Besonderen.

RDA-Projekt: Bus-Pilot
Deshalb begrüßt und unterstützt der BDV auch ausdrücklich das vom RDA zusammen mit dem AvD gestartete Projekt Bus-Pilot.

Das Bus-Pilot-Projekt ist eine Qualifizierungsmaßnahme für Busfahrer, mit Fahrerschulung in Technik, Fahrdynamik, Sicherheit, Verkehrssoziologie und -psychologie. Flächendeckende Fahrerschulungen mit anschließender Prüfung sollen die Kompetenz und das Verantwortungsbewusstsein der Reisebusfahrer erhöhen. Auch werden das Selbstverständnis und das Selbstbewusstsein des Fahrers angesprochen und so seine aktive Rolle zur Sicherheit positiv bestärkt.

Busreisende werden zukünftig schon vor der Fahrt ihren "Bus-Piloten" ansprechen und alle Sicherheits-Checks nachvollziehen können. RDA und AvD wollen in Kürze nähere Einzelheiten bekannt geben.

In die gleiche Richtung geht der begrüßenswerte, vom BDO eingeschlagene Weg, die Fahrerschulung zu forcieren und auszubauen. Der BDV betrachtet dies als positives Signal für die Omnibustouristik, um Qualität und Sicherheit von Omnibusreisen zu gewährleisten.

BDV-Empfehlung an Mitglieder
Der BDV hat seinen Mitgliedern eindringlich empfohlen, ihrerseits bei den beauftragten Busunternehmen auf die Wahrnehmung dieses Bus-Pilot-Projektes hinzuweisen. Damit wollen die BDV-Firmen, die jährlich für Shopping-Touren und Verkaufsreisen rund 100.000 ein- und mehrtägige Busreisen im In- und Ausland organisieren, ihren Beitrag zur Bussicherheit leisten, indem Sie ihre Partner im Omnibusgewerbe anhalten, nur qualifizierte Busfahrer einzusetzen.

BDV-Vorstand Rechtsanwalt Mathias Kaiser: "Nach unserer Einschätzung handelt es sich bei der Aktion Bus-Pilot um ein für das Omnibusgewerbe kostengünstiges und vor allen Dingen wirksames Mittel zur kurzfristigen Verbesserung der Sicherheit im Reisebusverkehr. Uns erscheint das Bus-Pilot-Projekt effektiv und schnell umsetzbar zu sein, was für die ebenfalls im Gespräch befindlichen Zertifikate oder Qualitätssiegel, zumal diese erst noch im Detail ausgearbeitet und dann am Markt platziert werden müssten, so noch nicht gesagt werden kann".

Reisebus-Sicherheits-Paket
Zum "Reisebus-Sicherheits-Paket" gehören auch weitere Anregungen der Verkehrsminister der Länder, um Busreisen sicherer machen. So wurde auf der Verkehrsministerkonferenz in Hamburg unter anderem über schärfere Strafen für Manipulationen an Fahrtenschreibern gesprochen. Sachsen-Anhalt schlägt eine spezielle Berufsausbildung für angehende Berufskraftfahrer vor. Aktive Busfahrer sollen sich für einen "Serviceführerschein mit Qualitätssiegel" weiterbilden.

Um das Verletzungsrisiko in Zukunft zu mildern, soll künftig in Reisebussen die Anschnallpflicht gelten. Eine entsprechende Verordnung soll es in spätestens einem halben Jahr geben, so der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. Wer dann noch ohne Gurt reist, muss mit Bußgeldern von rund 30 bis 40 Euro rechnen.

Der BDV schließt sich der Mahnung von RDA und BDO an, in Anbetracht der außerordentlichen Kontrolldichte in Deutschland dürften Verstöße nicht zu einer unverantwortlichen Kriminalisierung der Bustouristik führen.

Der aus Omnibuskreisen ins Gespräch gebrachte Vorschlag einer Wiedereinführung der PBefG-Genehmigungspflicht für Veranstalter ohne eigene Busse ist dagegen weder geeignet noch erforderlich, die Sicherheit des Reisegastes zu verbessern. Dadurch hätte keines der tragischen Unglücke verhindert werden können, weil gegen persönliches Fehlverhalten auch keine neuen Genehmigungserfordernisse helfen.

Die Diskussion um die sog. Doppel-Lizenz, so BDV-Vorstand Kaiser, ist nur ein Scheingefecht, das der Omnibustouristik nicht weiterhilft. Helfen könnten dagegen technische Neuentwicklungen und Vorkehrungen zur Vermeidung menschlichen Versagens (z.B. des Einschlafens des Busfahrers).

Es gilt auch heute: Der Bus ist sicher
Der BDV hält es für wichtig - und befindet sich darin im Einklang mit RDA, BDO und ADAC - darauf hinzuweisen: Der Omnibus ist nach Meinung aller Experten - trotz der tragischen Unglücke in diesem Jahr - weiterhin das sicherste Verkehrsmittel. RA Kaiser: "Wir sind sicher, die Kunden werden dem Omnibus die Treue halten, ob den üblichen Busreisen oder Shopping-Touren und Verkaufsreisen, die jährlich mehrere Millionen Reisegäste verbuchen und 85% Stammkundschaft haben".

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Vertriebsfirmen e.V. (BDV) Obere Bahnhofstr. 41, 82110 Germering Telefon: 089/1296091, Telefax: 089/1291592

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