Pressemitteilung | Bundesverband Musikindustrie e.V. (BVMI)

Massenhaftes Musikkopieren und Musikpiraterie im Internet gefährden Musikmärkte

(Hamburg) - "Jetzt haben wir es schwarz auf weiss: Die neue GfK-Studie belegt, dass das Musikkopieren in Deutschland existenzbedrohende Ausmaße für die Musikwirtschaft angenommen hat", erklärt Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände. "Paradoxerweise zeigt das massenhafte Kopieren gerade, wie attraktiv und nachgefragt Musik heutzutage ist. Nur bezahlt wird dafür seltener."

Zum Musikkopieren in Deutschland im Jahr 2001 hat die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) eine repräsentative Studie erstellt, die, wie im vergangenen Jahr, auf der Basis einer Befragung von 10.000 Personen entstanden ist. Die Ergebnisse lauten zusammengefasst:

CD-Brennen:
- 17,1 Millionen Personen kopierten 182 Millionen Rohlinge mit Musik.
Jede Person brannte im Durchschnitt 10,7 Rohlinge mit Musik.
- 49,4% davon brannten auch für nicht in ihrem Haushalt lebende Personen.
- 42% brannten häufig Neuheiten.
- 64,7% klonten geliehene Original-CDs komplett.
- 28,1% brannten ihre CDs von bereits gebrannten Rohlingen.
- 17,5% der Personen, die kopieren, gaben an, durch Brennen weniger CD-Alben gekauft zu haben, nur 4,8% wollen mehr gekauft haben. (Singles: 11,1% weniger, 2,5% mehr; Sampler: 13,9% weniger, 3,0% mehr)

Die Zahl der Personen, die Musik kopieren, wächst kontinuierlich, ebenso die Zahl der Musikkopien, die bereits das Dreifache von 1999 erreicht hat. Kopiert werden zum großen Teil Neuheiten, die das Kerngeschäft der Phonowirtschaft ausmachen. Dabei werden häufig ganze CDs geklont, oft auch für Dritte. Als Quellen dienen nicht nur Original-CDs, sondern häufig auch bereits gebrannte Kopien. "Hieran wird deutlich, wie wichtig Kopierschutzsysteme sind, um das scheinbar selbstverständliche Kopieren von Musik einzudämmen", erklärt Gerd Gebhardt.

Downloads aus dem Internet:
- 4,9 Millionen Menschen luden 492 Millionen Songs von fast ausschließlich illegalen Angeboten aus dem Internet.
- 94% davon luden keine kostenpflichtigen Angebote herunter. 72,8% kopierten Downloads auf CD-Rohlinge.
- 19,5% der Befragten gaben an, durch Downloads weniger CD-Alben gekauft zu haben, nur 6,1% wollen mehr gekauft haben. (Singles: 16,7% weniger, 1,6% mehr; Sampler: 15,9% weniger, 2,8% mehr)

"Die Zahl der aus dem Internet heruntergeladenen Titel hat fast 500 Millionen erreicht - eine immens hohe Zahl. Dabei wird kaum je bezahlt, der allergrößte Teil sind kostenlose, in der Regel illegale Musikangebote", erläutert Gerd Gebhardt. "Und natürlich kaufen viele Menschen durch Musikkopien nicht mehr, sondern weniger Musik. Das gefährdet aber die Investitionen in Musik und Musiker. Wir erwarten, dass der Deutsche Bundestag noch in diesem Jahr eine Novellierung des Urheberrechtsgesetzes beschließt, die die Umgehung von Kopierschutzsystemen untersagt. Dann werden wir unsere Produkte wirksam gegen Kopieren schützen können, wie es bei DVDs und Computersoftware längst ganz selbstverständlich ist."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft e.V. Grelckstr. 36 22529 Hamburg Telefon: 040/5897470 Telefax: 040/58974747

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