Maschinenbaufirmen erwarten erst 2025 Impulse für mehr Wachstum
(Frankfurt am Main) - Rund ein Drittel (31 Prozent) der Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau bewerten ihre aktuelle Lage als schlecht oder sehr schlecht. 29 Prozent stufen die Lage als gut oder sehr gut ein. So lautet das Ergebnis der jüngsten Konjunkturerhebung des VDMA, an der 932 Mitgliedsunternehmen im Juni teilnahmen. "Damit hat sich das Bild zuletzt tendenziell eher zum Negativen gewandelt. Im zweiten Quartal waren mehr Unternehmen pessimistisch gestimmt als optimistisch. Im Frühjahr waren die Unternehmen noch mehrheitlich, wenn auch knapp, optimistischer gestimmt", sagt VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.
Mit Blick auf das Gesamtjahr 2024 sind die Unternehmen folglich ebenfalls etwas pessimistischer. Rund 40 Prozent erwarten einen nominalen Umsatzrückgang im laufenden Jahr, weitere 23 Prozent eine Stagnation ihrer Umsätze. Für das nächste Jahr zeigten sich die Befragten nach wie vor zuversichtlicher. Mehr als die Hälfte sieht eine nominale Umsatzsteigerung 2025 als realistisch an. "Nicht wenige Unternehmen hatten ihre Hoffnungen auf ein positives zweites Halbjahr 2024 gestützt. Doch gemessen am Auftragseingang haben sich diese Hoffnungen für viele nicht erfüllt. Die Unternehmen mussten daher ihre Einschätzungen nach unten revidieren", erläutert Dr. Wiechers. Mehr noch: Fast ein Drittel (29 Prozent) der Unternehmen schätzen ihre Auftragssituation mit Blick auf die nächsten sechs Monate als großes oder sehr großes Risiko ein.
Die Absatzchancen werden uneinheitlich beurteilt. Positiv sieht es weiter in den USA aus. 41 Prozent der Unternehmen sehen dort ihre aktuellen Absatzchancen als gut oder sogar sehr gut an. Etwa jedes dritte Unternehmen erwartet sogar eine Besserung in den nächsten sechs Monaten. China, aber auch Deutschland hingegen stuft nur etwa jedes fünfte Unternehmen hinsichtlich seiner aktuellen Absatzchancen als positiv ein.
Unternehmen halten an ihren Beschäftigten fest - Kurzarbeit steigt an
Die anhaltende konjunkturelle Schwächephase zeigt zudem Wirkung in der Arbeitsnachfrage der Maschinenbauunternehmen. 46 Prozent der Unternehmen gaben an, dass sie die Zahl der Zeitarbeitenden in den nächsten sechs Monaten reduzieren möchten. Rund zwei Drittel der Betriebe möchte die Stammbelegschaft jedoch konstant halten. "Die Unternehmen wissen nur zu gut von der demografischen Entwicklung und der damit einhergehenden Arbeitskräfteknappheit in den nächsten Jahren. Daher werden viele Unternehmen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wo immer möglich halten", betont Dr. Wiechers. Ein in Deutschland probates Mittel hierfür ist die Kurzarbeit, von der in manchen Unternehmen bereits Gebrauch gemacht oder diese zunehmend ins Auge gefasst wird. In den nächsten Monaten dürfte die Zahl der Kurzarbeiter im Maschinen- und Anlagenbau weiter zunehmen.
Wachstum der Investitionen für 2025 erwartet
Aufgrund der anhaltend herausfordernden Rahmenbedingungen zeigt sich in den Rückmeldungen der Unternehmen eine deutliche Investitionszurückhaltung. 36 Prozent der Befragten erwarten eine Stagnation ihrer nominalen Investitionen im laufenden Jahr, weitere 22 Prozent gehen sogar von einem Rückgang aus. Im nächsten Jahr könnte die Investitionsbereitschaft dagegen wieder steigen, wie die Ergebnisse nahelegen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen erwartet ein Wachstum der Investitionen. "Gründe, zu investieren, gibt es angesichts der tiefgreifenden Transformation im Maschinenbau und in seinen Kundenbranchen zuhauf. Doch für eine Zunahme der Investitionen benötigt es gute Investitionsbedingungen, also Planungssicherheit und verlässliche wirtschaftliche wie politische Rahmenbedingungen. Diese Erkenntnis ist auch in der Politik angekommen. Nun muss endlich ernst gemacht werden mit einer Verbesserung der Angebotsbedingungen für investierende und innovationsstarke Unternehmen", erläutert der VDMA-Chefvolkswirt.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)
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