Pressemitteilung | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)

Maschinenbau verliert seit 1983 erstmals Spitzenplatz

(Frankfurt) - Dank einem kräftigen Wirtschaftswachstum in allen Teilen der Welt hat sich 2000 der Welthandel mit Maschinen in D-Mark bewertet um wuchtige 21 Prozent erhöht. Die deutsche Maschinenausfuhr hat daran mit einem Wachstum von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr nur unterdurchschnittlich partizipiert. Jedoch wird die Wachstumsrate des Weltexportes in 2000 durch die kräftige Aufwertung des US-Dollar, Yen und anderer asiatischer Währungen gegenüber dem Euro in Euro oder DM gerechnet nach oben gejubelt. Der deutsche Maschinenbau hat erstmals seit 1983 seinen Platz als weltgrößter Exporteur an die USA abgeben müssen. Dieses neue Rating wurde durch die Wechselkursveränderungen in 2000 hervorgerufen.

Das Ausfuhrvolumen der 21 wichtigsten Maschinenlieferländer betrug 2000 rund 857 Mrd. DM. Mit einem Wachstum um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr hat sich der grenzüberschreitende Warenaustausch in einem seit langen nicht mehr erlebten Expansionsrhythmus ausgedehnt. Kennzeichnend für diese Dynamik ist, das die Nachfrage in allen Regionen der Welt boomte. So explodierten die Maschinenlieferungen nach Asien förmlich: Hier steht ein Plus von 47 Prozent zu Buche.


Wechselkursveränderungen überzeichnen Wachstum
Das aufgezeigte Wachstum wird allerdings durch die Wechselkursveränderungen aufgebauscht. Das Jahr 2000 war bekanntermaßen von einer ausgeprägten Euro- und somit DM-Schwäche gekennzeichnet. Den größten Wertgewinn gegenüber dem Euro hatten der Yen (+22 Prozent) und andere asiatische Währungen. Aber auch der US-Dollar wurde um 15 Prozent und das britische Pfund um 8 Prozent aufgewertet. Der Einfluss der Wechselkursveränderungen auf das Wachstum des Weltexportes läßt sich herausrechnen, indem die Exportmengen des Jahres 2000 mit den Wechselkursen von 1999 bewertet werden. Diese Berechnungen zeigen, dass die Wechselkursänderungen das Wachstum der Weltausfuhr in 2000 um rund 8 Prozent aufblähen. Die Exportmengen legten somit wechselkursbereinigt "nur" um 13,5 Prozent zu.


Verzerrtes Rating
Weltweit größter Maschinenexporteur waren im vergangenen Jahr die USA. Mit einem Anteil von 18,9 Prozent an der Ausfuhr der wichtigsten Lieferländer liegen sie knapp vor Deutschland (18,1 Prozent). Japan rangiert mit 16,3 Prozent auf Platz drei. Erstmals seit 1983 hat Deutschland seinen Führungsplatz im internationalen Maschinenhandel verloren. Den USA war es bereits 1997 gelungen, Japan wieder auf den dritten Platz zu verweisen.

Auch die Relationen im Welthandel sind von den Wechselkursänderungen abhängig. Würde man die Wechselkurssituation von 1999 konstant halten und auch die Länderergebnisse des Jahres 2000 damit bewerten, also die Exportmengen betrachten, so ergibt sich ein völlig anderes Bild: Der deutsche Welthandelsanteil wäre weiterhin Exportweltmeister. Sein Handelsanteil ist nach dieser Betrachtung minimal von 20,1 Prozent auf 19,5 Prozent zurückgegangen. Und die USA würden mit 17,6 Prozent auf dem zweiten Platz vor Japan (14,4 Prozent) rangieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) Lyoner Str. 18 60528 Frankfurt Telefon: 069/66030 Telefax: 069/66031511

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