Marktkonforme Anlieferungsentwicklung lässt Preise steigen
(Freising) - "Weniger ist mehr" - diese marktwirtschaftliche Binsenweisheit bestätigt sich zum wiederholten Mal durch die neuen Kontraktabschlüsse für die Weiße Linie zwischen Molkereiwirtschaft und Handel. Mit einem Endverbraucherpreis von 1,09 Euro für den Liter Vollmilch (3,5 Prozent Fett) hat Aldi den Abgabepreis um 17 Cent/Liter angehoben. Bezogen auf den Jahresbeginn 2022 ist damit eine Anhebung um 29 Cent zu verzeichnen.
"Diese Entwicklung zeigt, wie elementar wichtig ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage für die Umsetzung von höheren Preisen für Lebensmittel und infolgedessen für höhere Erzeugerpreise ist", stellt BDM-Vorsitzender Stefan Mann fest. "In gesättigten bzw. übersättigten Märkten ist es bisher nie gelungen, gestiegene Kosten auf Erzeugerseite durch entsprechend höhere Kontraktabschlüsse aufzufangen."
Auslöser der positiven Entwicklung der Milchproduktpreise ist eine Milchanlieferung, die etwas unter den Vorjahren liegt.
Bedauerlich ist aus Sicht des BDM, dass dies vor allem darauf zurückzuführen ist, dass viele Milchviehbetriebe das Handtuch geworfen haben, d.h. ihre Stalltore für immer geschlossen haben. "Das könnte auch anders ablaufen! Durch ein organisiertes und strukturiertes Marktmanagement in Verantwortung einer Branchenorganisation Milcherzeuger muss es uns in Zukunft ermöglicht werden, auf Marktveränderungen angepasst reagieren zu können. Dazu müssen endlich die politischen Weichen gestellt werden", fordert der BDM-Vorsitzende.
"Die Entwicklung im Fleischmarkt sollte uns eine Warnung sein. Hier werden die Abgabepreise zurückgenommen, weil zu viel Angebot auf eine verhaltene Nachfrage trifft. Es macht einfach keinen Sinn, Produkte zu erzeugen, die dann in gesättigte Märkte gedrückt werden müssen", warnt Stefan Mann.
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