Marktdaten 2001: Abwasserentsorger investierten rund 7 Milliarden Euro
(Berlin) - Die Abwasserentgelte in Deutschland liegen auf dem Niveau des Vorjahres, so Dieter Bongert, wasserpolitischer Sprecher des Bundesverbandes der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW), und Professor Hermann H. Hahn, Präsident der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (ATV-DVWK), auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am 30. Januar 2002. Im Jahr 2000 seien die Abwasserentgelte im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 0,3 Prozent gestiegen. 2001 seien die Abwassergebühren sogar unverändert geblieben. Trotz der aktuellen Inflationsrate von 2,5 Prozent seien die Abwassergebühren stabil. Dieses ergaben die von BGW und ATV-DVWK gemeinsam innerhalb einer Umfrage im Jahr 2001 erhobenen Marktdaten zur Abwasserentsorgung.
Nach Angaben von ATV-DVWK und BGW liegt das durchschnittliche Abwasserentgelt derzeit jährlich bei 117 Euro je Einwohner. Jeder Bürger zahlt also täglich rund 32 Cent für die Abwasserbeseitigung. Hierin enthalten sind die Leistungen für die Sammlung, Ableitung und Reinigung von Schmutz- und Regenwasser sowie Anschlussbeiträge.
Bezogen auf den Frischwassermaßstab, lag die durchschnittliche Abwassergebühr im Jahr 2001 bei 2,18 Euro pro Kubikmeter. Bei der Gebührenberechnung geht die Entwicklung in Richtung gesplittete Abwassergebühr: Schmutz- und Niederschlagswasser werden getrennt abgerechnet. 57 Prozent der in der Umfrage erfassten Bürger erhalten entsprechende Gebührenbescheide. Durch einen gesplitteten Gebührenmaßstab kann eine verursachergerechtere Gebührenstruktur erreicht werden.
Für das Jahr 2001 meldeten die Abwasserentsorger Investitionsvorhaben in Höhe von 6,85 Milliarden Euro für die Erneuerung und Modernisierung sowie den weiteren Ausbau der Abwasseranlagen.
Die deutsche Abwasserwirtschaft belegt in Europa einen Spitzenplatz: Sehr hohe Anschlussgrade der Bevölkerung an das rund 450 000 Kilometer lange Kanalnetz sind erreicht, und die über 10 000 öffentlichen Kläranlagen erfüllen eine fast vollständige Umsetzung der höchsten EU-Anforderungen bei der Abwasserreinigung. Rund 40 000 Beschäftigte allein in den Abwasserbetrieben sind täglich für den Gewässerschutz im Einsatz. Die Tendenz zur betriebswirtschaftlichen Optimierung und Effizienzsteigerung sowie zur Bildung organisatorisch eigenstän-diger Einheiten bei den Abwasserbetrieben hält an.
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