Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie - Fachverband Elektromedizinische Technik

Markt für elektromedizinische Technik stagniert

(Frankfurt am Main) - Die Bilanz des 1. Halbjahres 1999 fällt für die 125 Mitgliedsunternehmen des Fachverbandes Elektromedizinische Technik im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V. insgesamt negativ aus. Der Umsatz ging gegenüber dem 1. Halbjahr 1998 um 1 1 Prozent auf insgesamt 2,3 Milliarden DM (1,2 Milliarden EURO) zurück. Dabei blieb der Inlandsumsatz mit etwas über 1 Milliarde DM in etwa stabil (+ 2 Prozent). Der Auslandsumsatz ging dagegen um 20 Prozent auf 1,2 Milliarden DM zurück. Die Zahl der Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen ist erneut zurückgegangen und liegt jetzt bei etwa 13.000 Beschäftigten.

Im Inland wird der Markt unverändert durch die Diskussion um die Reform des Gesundheitswesens belastet. Investitionen werden immer noch zurückgestellt, weil die zukünftigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Ärzte und Krankenhäuser ungewiss sind. Aus Sicht der elektromedizinischen Industrie ist eine strukturelle Reform der gesetzlichen Krankenversicherung notwendig, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die die notwendigen Investitionen für mehr Effizienz in der Gesundheitsversorgung ermöglichen.

Durch Investitionen in moderne medizinische Geräte und Anlagen können die Mitgliedsunternehmen des Fachverbandes einen wichtigen Beitrag zu mehr Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit in der Patientenversorgung leisten. Vor allem der Einsatz moderner Informationstechnologie eröffnet im Gesundheitswesen Möglichkeiten zur Neuorganisation der Versorgungsabläufe. Auf diesem Wege können Effizienzverbesserungen erreicht werden, die einen Beitrag zur langfristigen Sicherung des deutschen Gesundheitswesens leisten können.

Die Entwicklung im Inland verlief in den einzelnen Warengruppen unterschiedlich. Im Bereich Bildgebende Verfahren und Strahlentherapie konnte der Umsatz im Vergleich zum 1. Halbjahr 1998 um 5 Prozent auf 547 Millionen DM (280 Millionen EURO) gesteigert werden.

Mit Geräten zur Ultraschalldiagnostik wurde im Inland ein Umsatz von 202 Millionen DM (103 Millionen EURO) erzielt. Ein direkter Vergleich zum Vorjahr ist durch Veränderungen im Markt, insbesondere durch Unternehmenszusammenschlüsse, nicht möglich. Der Fachverband schätzt das Wachstum im 1. Halbjahr 1999 aber auf etwa 8 Prozent.

Der Markt für Geräte und Anlagen der Nuklearmedizin ist dagegen von 29 Millionen DM auf 23 Millionen DM (12 Millionen EURO) zurückgegangen.

Ebenfalls rückläufig ist der Umsatz mit medizinischen Elektroniksystemen, mit denen im 1. Halbjahr 1999 ein Umsatz von 238 Millionen DM (122 Millionen EURO) erzielt wurde. Auch hier ist ein direkter Vergleich zur Vorperiode durch Veränderungen im Markt nicht möglich. Nach Schätzungen des Fachverbandes ist der Umsatz im Vergleich zum 1. Halbjahr des Vorjahres aber um etwa 10 Prozent zurückgegangen.

Der Auslandsumsatz ist bei allen Warengruppen rückläufig. Dies ist eine Folge der unverändert zu beobachtenden Anstrengungen zur Kostensenkung im Gesundheitswesen in allen wichtigen Auslandsmärkten. Lediglich die Ausfuhr elektromedizinischer Geräte und Anlagen in die USA hat im Vergleich zum 1. Halbjahr 1998 zugenommen.

Angesichts der aktuellen Diskussion um die Gesundheitsreform 2000 ist die weitere Entwicklung unsicher. Der Auftragseingang hat sich im bisherigen, Verlauf des Jahres abgeschwächt. Dies deutet auf eine anhaltende lnvestitionszurückhaltung hin. Für das Gesamtjahr 1999 erwartet der Fachverband Elektromedizinische Technik deshalb keine durchgreifende Belebung des deutschen Marktes.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI)

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