Marburger Bund lehnt erneut Tarifangebot von Vivantes und KAV Berlin ab
(Berlin) - Vivantes hatte nach der erfolgten Urabstimmung des Marburger Bundes über einen Streik erneut Gespräche mit dem Marburger Bund über eine mögliche Einigung in den laufenden Tarifverhandlungen geführt. Ziel war es, zu einer gütlichen Einigung zu kommen und Einschränkungen bei der Patientenversorgung durch einen Streik zu vermeiden. In diesen geführten Sondierungsgesprächen wurde neben den Tarifsteigerungen auch auf die Forderung des Marburger Bundes nach Einführung zusätzlicher Gehaltsstufen für Ärzte in Weiterbildung, Fachärzte und Oberärzte eingegangen. Vivantes ist dem Marburger Bund erneut deutlich entgegen gekommen und hat ein entsprechendes Angebot vorgelegt, das die Einführung dieser Stufen beinhaltet.
Claudia Pfeiffer, Verhandlungsführerin und KAV-Geschäftsführerin: "Üblicherweise gehen beide Parteien in Tarifgesprächen aufeinander zu. Der Marburger Bund jedoch holt immer wieder seine ursprünglichen Forderungen hervor. Diese Haltung können wir nicht akzeptieren. Die Arbeitgeberseite hat ein sehr gutes Angebot vorgelegt und ist der Gewerkschaft immer wieder entgegen gegangen. Aber der Bogen wurde einfach überspannt. Wir fordern den Marburger Bund auf, endlich konstruktiv an einer gemeinsamen Lösung zu arbeiten."
Das zuletzt vorgelegte Angebot von Vivantes sah vor:
Steigerung der Gehälter in zwei Schritten um 4,6 Prozent (Bereits mit der ersten Steigerung um 2,5 Prozent wäre das Niveau des aktuell bundesweit geltenden VKA-Tarifs erreicht, mit der zweiten Steigerung um 2,1 Prozent übertroffen.)
die Einführung zusätzlicher Gehaltsstufen
Für die Ärzte hätte das Angebot inklusive der Zusatzstufen bedeutet:
für einen Assistenzarzt nach sechsjähriger Tätigkeit 5.135,46Euro monatlich
für einen Facharzt nach zwölfjähriger Tätigkeit 6,781,08Euro monatlich
für einen Oberarzt nach sechsjähriger Tätigkeit 7.308,29 Euro monatlich
- weitere Verbesserungen für junge Ärztinnen/Ärzte und Teilzeitbeschäftigte
Die Bezahlung wäre damit vergleichbar mit anderen Berliner Krankenhausträgern gewesen, teilweise auch höher. Dies als unzureichend darzustellen und hier weitergehende Forderungen zu stellen, ist nicht angemessen und nicht nachvollziehbar. Vivantes bedauert die Entscheidung des Marburger Bundes, der hier offenbar keinen angemessen Kompromiss in den Tarifverhandlungen sucht.
Dr. Christian Friese, Personalgeschäftsführer von Vivantes: "Wir haben Gehaltserhöhungen bis zur Schmerzgrenze angeboten und zuletzt auch ein Angebot gemacht, das die Kernforderung des Marburger Bundes nach zusätzlichen Gehaltsstufen berücksichtigt. Das Gesamtvolumen des Paketes für die rund 1800 Ärztinnen und Ärzte bei Vivantes befindet sich damit schon im zweistelligen Millionenbereich. Vivantes war und ist jederzeit gesprächsbereit, aber mehr als die bisherigen Angebote sind für den Konzern finanziell nicht tragbar. Ein Streik wird uns in den Verhandlungen nicht helfen, sondern nur die Patientenversorgung behindern."
Quelle und Kontaktadresse:
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