Marburger Bund fordert Notfallplan zur Rettung der Klinikreform
(Köln/Berlin) - Zu den von der Deutschen Krankenhausgesellschaft als gescheitert erklärten Verhandlungen mit den Krankenkassen über die Fallpauschalenreform, erklärt der Vorsitzende des Klinikärzteverbandes Marburger Bund, Dr. Frank Ulrich Montgomery:
Ich begrüße die späte Einsicht der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), die den Einführungsmodus für die Fallpauschalen (DRGs) für gescheitert erklärt. Das gefloppte Optionsmodell, wonach Kliniken bereits ab 2003 freiwillig nach DRGs hätten abrechnen können, hätte zu massiven Problemen in den Kliniken geführt.
Das Fallpauschalengesetz hat sich als Festival der Fehlentscheidungen herausgestellt. Der Erfolg dieses durchaus sinnvollen Reformansatzes kann nicht herbeigeredet, sondern muss mit wissenschaftlicher Exaktheit, materieller Sicherheit und konstruktiver Zusammenarbeit mit den Klinikärzten umgesetzt werden. Ein weiteres, eilig zusammengeschustertes Interimsmodell, wie von der DKG nun gefordert, würde das Chaos um die Klinikvergütungsreform zusätzlich vergrößern.
Als Vertreter der Klinikärzte, die diese Reform letztlich umsetzen müssen, steht der Marburger Bund bereit, gemeinsam mit der Bundesregierung kurzfristig einen Notplan zur Rettung der Fallpauschalen zu erstellen. Vorraussetzung ist jedoch, dass der überhastete Fahrplan gestoppt und erst nach gründlicher Überarbeitung umgesetzt wird. Die Bundesregierung muss nun trotz anstehender Bundestagswahl Mut zur Selbstkritik beweisen und das sich anbahnende DRG-Desaster abwenden.
Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V. - Bundesverband
Riehler Str. 6
50668 Köln
Telefon: 0221/9731680
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