Marburger Bund begrüßt die geplante Abschaffung des Arztes-im-Praktikum
(Berlin) - Der Krankenhausärzteverband Marburger Bund (MB) begrüßt die von der Bundesregierung beschlossene Abschaffung des so genannten Arztes-im-Praktikum (AiP). Damit komme die Bundesregierung einer langjährigen Forderung des Marburger Bundes nach. Es ist höchste Zeit, den 18 Monate andauernden AiP, der auch als Ausbeutung im Praktium übersetzt wird, abzuschaffen, so Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender des Marburger Bundes.
Nach Meinung des MB habe sich die Pflichtphase für junge Mediziner im Laufe der Zeit zu einer reinen Ausbeutungsphase gewandelt, die den Ärztemangel in den Krankenhäusern entscheidend fördere. Montgomery: Wer den medizinischen Nachwuchs mit rund 1.000 Euro brutto im Monat abspeist, muss sich nicht über mittlerweile rund 5.000 offene Arztstellen in Krankenhäusern wundern.
Im Vorfeld seiner anstehenden Hauptversammlung am 7. und 8. November, die sich mit der leistungsgerechten Arztvergütung beschäftigt, bezeichnete der Marburger Bund die beabsichtigte AiP-Abschaffung als wichtige politische Maßnahme hin zu einer angemessenen Bezahlung im Krankenhaus. Nach dem Willen der Bundesregierung soll ab dem 1. Oktober 2004 das AiP-Gehalt sofort auf das Vergütungsniveau von Assistenzärzten angehoben werden.
Wir werden den Gesetzentwurf zur AiP-Abschaffung genau prüfen, damit das zusätzliche Geld auch tatsächlich zur Vergütung junger Ärzte eingesetzt wird und nicht im Verwaltungsapparat der Kliniken verschwindet, so Montgomery. Neben der Verkürzung der überlangen Arbeitszeiten sei die leistungsgerechte Vergütung ein Hauptschlüssel zur Wiederherstellung der Attraktivität des Arztberufes im Krankenhaus.
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