Mangelnder Einigungswille und völlig unverhältnismäßige Streiks gefährden Arbeitsplätze in der weltweit vernetzten hessischen M+E-Industrie // Brunn: "Lösungen werden am Verhandlungstisch gefunden."
(Frankfurt am Main) - Die hessischen Metallarbeitgeber fordern die IG Metall in der laufenden Tarifrunde für die Beschäftigten in der Metall- und Elektro-Industrie (M+E) auf, Lösungen am Verhandlungstisch zu suchen, den Bogen beim Entgelt nicht zu überspannen und bei der Arbeitszeit betrieblich praktikable Flexibilisierungen in beide Richtungen zu ermöglichen.
An der 5. Tarifverhandlung am Freitag und Samstag in Stuttgart waren von HESSENMETALL auch Verhandlungsführer Dr. Thomas Brunn, Hauptgeschäftsführer Dirk Pollert und der Tarifgeschäftsführer Peter Hampel beteiligt. Obwohl die Arbeitgeber deutlich verbesserte Angebote unterbreitet hatten, hat die IG Metall die Verhandlungen frühzeitig abgebrochen, um mit völlig unverhältnismäßigen 24-Stunden-Streiks den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. HESSENMETALL kündigte an, Klage wegen Rechtswidrigkeit der Streiks beim Arbeitsgericht Frankfurt einzureichen, da die IG Metall sich immer noch nicht von ihrer ursprünglichen rechtswidrigen Teilentgeltausgleichsforderung für bestimmte Personengruppen verabschiedet habe.
"Wir wollen einen Abschluss, der in Zeiten der fortschreitenden internationalen Vernetzung und des digitalen Strukturwandels von kleineren, mittelständischen und großen Unternehmen gleichermaßen über alle Branchen unserer M+E-Industrie hinweg getragen werden kann. Wir wollen, dass keine Arbeitsplätze aus Kostengründen ins Ausland verlagert werden müssen und die zukunftsträchtigen Arbeitsplätze hier an den heimischen Standorten und nicht im Ausland entstehen. In diese Zukunft wollen wir investieren. Deshalb darf der Abschluss in der M+E-Industrie nicht zu teuer werden. Andernfalls befürchten wir einen Erdrutsch aus der Bindung an den Flächentarifvertrag. Zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität unserer Arbeitsplätze am Standort wollen wir die schon bestehenden Flexibilisierungsmöglichkeiten der Arbeitszeit weiter entwickeln - und zwar nach oben und unten", so Brunn weiter.
Brunn äußerte außerdem seine Enttäuschung darüber, dass die IG Metall trotz der bereits erzielten weitreichenden Fortschritte die Verhandlungen auf einen Abbruch zusteuerte. "Beim Entgelt hatten wir ein Gesamtvolumen von 6,8 Prozent für 27 Monate angeboten. Beim Ausgleich zwischen befristeten Teilzeitansprüchen und mehr Arbeitszeitvolumen für die Betriebe waren wir schon sehr weit gekommen. Wir Arbeitgeber wollten an diesem Wochenende eine Lösung verhandeln. Nicht so die IG Metall, die es offensichtlich durch ständig neue maßlose Nachforderungen und ein frühzeitiges Ultimatum auf einen Abbruch anlegte", so Brunn.
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