Mangelnde Investitionsbereitschaft und zurückhaltende Kreditvergabe verschärfen wirtschaftliche Situation in Mecklenburg-Vorpommern

(Schwerin) - Am heutigen Dienstag (23. März 2004) stellte Detlef Elss*, Vorstandsmitglied der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern (VUMV), die landesweite Auswertung der durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) organisierte Befragung zu Unternehmensfinanzierung, Bankenverhalten und Rating-Vorbereitung vor.

„Die Situation im Land hat sich weiter verschärft. Es wird weniger investiert, es ist erneut schwieriger geworden an Kredite zu gelangen, Förderprogramme werden noch nicht optimal genutzt und die Unternehmen müssen sich intensiver auf das Rating ihrer Banken vorbereiten,“ fasste Elss die Ergebnisse zusammen, die für Mecklenburg-Vorpommern zum Teil deutlich von den Bundesergebnissen abweichen.

Besonders beunruhigend ist, dass sich die Kreditvergabe noch einmal verschärft hat. „Sofern sich dahinter die auf Branchenbeurteilungen zurückgehende Geschäftspolitik der Banken verbirgt, muss entgegengesteuert werden. Individuelle Beurteilungen sind gerade in einem Bundesland mit strukturellen Besonderheiten unabkömmlich“, so Elss.

Auch an die Unternehmen ging ein eindringlicher Appell: Zwar ist die Vorbereitung und Befassung mit dem Rating deutlich besser geworden, gleichwohl muss verinnerlicht werden, dass Rating ein kontinuierlicher Prozess ist, der sich in der Unternehmenspolitik widerzuspiegeln hat. Hier müssen noch Schulaufgaben gemacht werden.“

An die Landesregierung gerichtet bekräftigte die Dachorganisation der Wirtschaft die Forderung, sich mit Förder- und Finanzierungsprogrammen eng an den Wünschen der Unternehmer zu orientieren. „Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.“ Die derzeitigen Anzeichen, Verbesserungen bei der KMU-Förderung vorzunehmen, lobte Elss abschließend ausdrücklich.

Quelle und Kontaktadresse:
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