Luftverkehrsstandort Deutschland: Der Rückstand zu anderen europäischen Ländern wird immer größer

(Berlin) - Der Luftverkehrsstandort Deutschland droht in Europa den Anschluss zu verlieren. Darauf verweist der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) in seiner jüngsten Analyse der Luftverkehrszahlen in Europa. Während die Nach-Corona-Erholung des Luftverkehrs 2023 in Europa insgesamt bei 93 Prozent und damit schon fast wieder auf Vor-Corona-Niveau liegt, erreicht der Luftverkehrsstandort Deutschland im auslaufenden Jahr nur sehr schwache 76 Prozent. Andere große Länder in Europa wie Frankreich und Großbritannien rangieren hingegen über dem europäischen Durchschnitt - in Italien und Spanien liegt die nachpandemische Erholung sogar schon bei über 100 Prozent.

Trend negativ für Deutschland: Auch in der Entwicklung der letzten sechs Monate schneidet Deutschland im europäischen Vergleich nicht gut ab. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 ist der Rückstand zwischen der Erholung in Deutschland und dem Durchschnitt aller europäischen Länder noch einmal von 15 auf 17 Prozentpunkte gewachsen.

Ausblick für Deutschland weiter schwierig: Deutschland rangiert im europäischen Vergleich auf dem drittletzten Platz, nur einen Prozentpunkt vor dem vorletzten Schweden. Eine Verbesserung im europäischen Vergleich ist einigermaßen herausfordernd. Alle anderen Länder sind dem Luftverkehrsstandort Deutschland enteilt. Der Abstand Deutschlands zu dem vor ihm liegenden Dänemark beträgt bereits 13 Prozentpunkte.

BDF-Geschäftsführer Dr. Michael Engel: "Für Europas größte Volkswirtschaft ist das eine besorgniserregende Entwicklung, zumal wir wissen, dass einige unserer größeren Flughäfen sich noch schlechter erholen als Deutschland insgesamt: Berlin, Düsseldorf und Stuttgart liegen deutlich unter dem deutschen Durchschnittswert und kämpfen um ihre Konnektivität."

Der BDF hatte erst kürzlich auf die gestiegenen Standortkosten in Deutschland als Ursache für die schlechte Erholung des heimischen Luftverkehrsstandortes verwiesen. Engel: "Die neue Jahresauswertung übertrifft sogar noch unsere schlimmen Erwartungen. Wir sehen bei der Erholung des Luftverkehrs in Europa deutlich zwei Geschwindigkeiten. Leider sitzt Deutschland im abgehängten Bummelzug. Wir brauchen dringend eine Atempause bei den Steuern und Gebühren, die dem Luftverkehr in Deutschland auferlegt sind, damit wir den Rückstand zu den anderen europäischen Ländern aufholen können."

Quelle und Kontaktadresse:
(BDF) Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften e.V. Pressestelle Friedrichstr. 79, 10117 Berlin Telefon: (030) 70011850, Fax: (030) 700118520