Lufthansa-Piloten sägen weiter am Ast, auf dem sie sitzen
(Berlin) - Die deutsche Tourismuswirtschaft fordert die Piloten der Lufthansa auf, ihren Streik umgehend zu beenden und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Jeder Streiktag kostet unsere Branche viel Geld, Kunden und Vertrauen", kritisierte der Generalsekretär des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) Michael Rabe. "In erster Linie schaden die Piloten durch ihre ständigen Arbeitsniederlegungen und dadurch unvermeidbare Flugausfälle ihrem Arbeitgeber und Hunderttausenden Kunden. Sie schaden aber auch vielen anderen Bereichen der Tourismuswirtschaft." Streiks bedeuten ausbleibende Gäste für Hotellerie, Gastronomie und Messen, denn nicht jeder Passagier steigt auf eine Ersatzbeförderung um, viele Geschäfts- und Privatreisende bleiben zu Hause. Streiks bedeuten zudem viel Mehraufwand in den Reisebüros und bei den Reiseveranstaltern. Und in der Häufung der letzten Jahre schaden sie auch dem Image der deutschen Tourismusbranche und des gesamten Standortes.
Rabe: "Die Piloten verweigern sich den neuen Realitäten. Sie verteidigen mit unverhältnismäßiger Vehemenz überholte Privilegien aus dem letzten Jahrtausend und versuchen, diese - auch auf Kosten zukünftiger Generationen - sogar weiter auszubauen. Im Jahr 2016 sind die Realitäten andere: Die Welt wandelt sich immer schneller, der Wettbewerb ist globaler, transparenter und härter. Insbesondere völlig gewerkschaftslose und zum Teil hochsubventionierte Unternehmen haben den Wettbewerb völlig verändert. Die vergangenen Jahre haben bewiesen, dass die Luft gerade für die europäischen Traditionsairlines dünner wird. Indem die Piloten dies durch ihre ständigen Streiks sogar verschärfen, sägen sie ganz massiv immer weiter am Ast, auf dem sie sitzen."
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