Luftfrachtspediteure in Sorge um den Standort Frankfurt

(Frankfurt am Main) - Die Luftfrachtspediteure an Europas größter AirCargo-Drehscheibe sehen der Zukunft am Frankfurter Flughafen mit gemischten Gefühlen entgegen. Noch vor einem drohenden Nachtflugverbot mit Inbetriebnahme der neuen Landebahn, treiben die aktuellen Qualitätsprobleme im Handling den Spediteuren Sorgenfalten auf die Stirn.

Die Freude über die wieder anwachsende Luftfrachttonnage zum Jahresstart wird durch die massiven Probleme bei der Exportanlieferung und Importabholung erheblich getrübt. Kundenanfragen, ob Sendungen zwingend über Frankfurt geflogen werden müssen, sind in den letzten Wochen keine Seltenheit und erste Routingänderungen mussten Luftfrachtspediteure bereits vornehmen.

Der Speditions- und Logistikverband Hessen/Rheinland-Pfalz e.V. hat aufgrund zunehmender Beschwerden aus dem Mitgliederkreis eine adhoc-Umfrage durchgeführt. Nach deren ungewichteter Auswertung wird die Gesamtheit aller Abfertigungsprozesse in Frankfurt aktuell nur noch mit einem "ausreichend+" bewertet - Fazit: Versetzung in die nächste Wachstumsphase gefährdet! "Probleme im Handling gab es auch in der Vergangenheit, aber erstmals empfinden viele Luftfrachtspediteure die Situation als äußerst besorgniserregend", berichtet Thorsten Hölser, Geschäftsführer des Speditions- und Logistikverband Hessen/Rheinland-Pfalz e.V., von den Gesprächen mit Mitgliedsunternehmen.

Und diese Situation stellt sich in einem Umfeld bei dem die Tonnage noch unter den Spitzenwerten des Jahres 2008 liegt, der Zoll höhere Anforderungen stellt und Einschränkungen durch die neuen Lenk- und Ruhezeiten noch lange nicht zu 100 Prozent im Markt angekommen sind. "Beschwerden und Anfragen aus der Kundschaft häufen sich", erläutert Ewald Heim, Vorstandsvorsitzender der Fachgruppe Luftfracht im Speditions- und Logistikverband Hessen/Rheinland-Pfalz e.V. und ergänzt: "wenn diese Probleme nicht gelöst werden, wird die Frage nach der möglichen Zahl an Nachtflügen unsere kleinste Sorge am Standort Frankfurt sein."

Quelle und Kontaktadresse:
Speditions- und Logistikverband Hessen / Rheinland-Pfalz e.V. Pressestelle Königsberger Str. 29, 60487 Frankfurt am Main Telefon: (069) 9708110, Telefax: (069) 776356