Love Parade: Keine Kloake im Stadtkern
(Berlin) - Als völlig unvereinbar mit den von Stadtentwicklungssenator Strieder jüngst auf seiner Jahrespressekonferenz geäußerten Zielen, öffentliche Plätze und Parks herzurichten, sie für den mußesuchenden Bürger aufzuwerten, sieht es die Baukammer Berlin, die Love Parade 2001 im Tiergarten weiterhin zu gestatten. Dies widerspricht krass einem stadtplanerisch verantwortlichen Umgang mit öffentlichem Raum. Strieders Programm (Zitat: Die Sauberkeit der Stadt ist eine entscheidende Voraussetzung, damit der öffentliche Raum Teil der Stadtkultur ist und für alle nutzbar bleibt), die Glaubwürdigkeit seiner Erklärungen werden damit zur Farce.
Die nachhaltige, immer wiederkehrende rücksichtslose Zerstörung dieses zentralen Naherholungsgebietes und ausgewiesenen Naturdenkmals durch rd. 1 Mio. inkontinenter Besucher konterkariert diese versprochene Stadtentwicklungspolitik.
Errechnete 100.000 Liter Urin und sonstige Fäkalien, die noch viele Wochen nach der Parade als Dunstschleier in der sommerlichen Schwüle über dem Park hängen, zertrampelte Pflanzen, geknickte Bäume auf einer über 5 ha großen Fläche, Scherben und Müll sind der stadtgestalterische Super-GAU. Der Tiergarten eine Kloake, ein Rieselfeld unvorstellbar diese Zustände in den repräsentativen Stadtparks der anderen europäischen oder US-amerikanischen Metropolen, an denen sich Berlin gerne misst. Diese Verwüstungen werden durch nichts aufgewogen, auch nicht durch das mitgebrachte Geld der Wochenendtouristen der langfristige Schaden kommt die Stadt teuer zu stehen. Genau das Gegenteil der Intention Strieders wird nämlich eintreten, wenn die Leute aus der Stadt wegziehen, weil der Wohnwert sinkt. Die aktuelle Abwanderungsstatistik spricht dafür. Dies nennt man dann eine Abstimmung mit den Füßen.
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