Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Lohnzurückhaltung: Balsam für den Arbeitsmarkt

(Köln) - Eine moderate Tarifpolitik ist ein starker Motor für neue Jobs: Bleibt der reale Arbeitskostenzuwachs einmalig um einen Prozentpunkt hinter dem Wachstum der Arbeitsproduktivität zurück, steigt die Beschäftigung nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln um 0,35 Prozent. Das entspricht einem Plus von immerhin rund 130.000 Arbeitsplätzen. Noch eindrucksvollere Impulse für den Arbeitsmarkt brächte ein längerfristiges Maßhalten: Üben die Tarifpartner drei Jahre lang Lohnzurückhaltung, könnte das innerhalb von fünf Jahren für ungefähr 400.000 zusätzliche Stellen sorgen.

Dass diese Kalkulationen keine bloßen Wunschvorstellungen sind, machen die Erfahrungen der vergangenen Jahre deutlich. So drückten die hohen Tarifabschlüsse der Jahre 1990 bis 1992 sowie 1995 auf die Ertragslage der Unternehmen - in der Folge sank die Erwerbstätigkeit von 1992 bis 1993 um insgesamt rund 3 Prozent, 1996 und 1997 ging sie um etwa ein halbes Prozent zurück. Dagegen legten die Arbeitskosten zwischen 1997 und 2000 nicht stärker zu als die Produktivität - auch aus diesem Grund kletterte die Zahl der Beschäftigten in diesem Zeitraum um 1,31 Millionen. Um solche Erfolge auch in Zukunft einfahren zu können, muss der Kurs einer moderaten Tarifpolitik aber seitens der Bundesregierung durch den Abbau der hohen Lohnzusatzkosten begleitet werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88 50968 Köln Telefon: 0221/49811 Telefax: 0221/4981592

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