Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Lohnversicherung - Raus aus der Arbeitslosigkeitsfalle

(Köln) - Eine Lohnversicherung könnte helfen, gerade ältere Arbeitslose wieder ins Arbeitsleben zurückzuführen. Die Grundidee des vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln zusammen mit der amerikanischen Brookings Institution entwickelten Konzepts: Erwerbslose, die bei der Aufnahme einer neuen Tätigkeit einen Einkommensabschlag hinnehmen müssen, bekommen diesen Lohnausfall von der Arbeitslosenversicherung teilweise ersetzt. Nimmt beispielsweise ein Arbeitsloser, der zuletzt ein Nettoeinkommen von 2.000 Euro monatlich hatte und seitdem 1.200 Euro Arbeitslosengeld bezieht, einen 1.100-Euro-Job an, würde er sich schlechter stellen. Wenn aber die Lohnversicherung die Hälfte des Lohnabschlags von 900 Euro ersetzt, käme er insgesamt auf 1.550 Euro Monatseinkommen – ein deutliches Plus gegenüber dem Dasein als Arbeitsloser. Der Staat zahlt dabei keineswegs drauf: Für diejenigen 370.000 Personen, die im Jahr 2000 unfreiwillig ihren Job verloren und nur eine geringer bezahlte neue Stelle gefunden haben, hätte die Lohnversicherung je nach Ausgestaltung zwischen 1,2 und 4,5 Milliarden Euro gekostet. Etwa in der gleichen Größenordnung liegen die Ausgaben der Bundesanstalt für Langzeitarbeitslose. Wenn es nur noch maximal zwölf Monate Arbeitslosengeld gäbe – statt wie bislang bis zu 32 Monate für ältere Arbeitslose –, würde sich die Reform quasi aus den eingesparten Mitteln finanzieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88 50968 Köln Telefon: 0221/49811 Telefax: 0221/4981592

NEWS TEILEN: