Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund - Landesbezirk Berlin-Brandenburg (DGB)

Lohnabstand: Beschäftigte in Brandenburg verdienen ohne Tarifvertrag 32 Prozent weniger

(Berlin) - Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verdienen in Brandenburg 31,9 Prozent weniger, wenn sie nicht in einem Unternehmen mit Tarifvertrag arbeiten. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Hans-Böckler-Stiftung. Auch wenn die Daten um strukturelle Faktoren wie Branche und Betriebsgröße bereinigt werden, bleibt eine Lücke von 17,7 Prozent. Nur in Sachsen-Anhalt ist der bereinigte Effekt mit einem Minus von 18,3 Prozent noch deutlicher.

"Tarifverträge sind der Dreh- und Angelpunkt, um gerade in Ostdeutschland die Einkommen zu verbessern, das zeigt die aktuelle Studie", sagt Christian Hoßbach, Vorsitzender des DGB Berlin-Brandenburg. "In Brandenburg ist der Unterschied zwischen Bezahlung mit und ohne Tarifvertrag besonders deutlich. Die Wirtschaftspolitik des Landes muss die Stärkung der Tarifbindung ins Zentrum stellen, wenn sie den Niedriglohnsektor zurückdrängen und die Ost-West-Schere bei den Einkommen endlich schließen will. Wichtige Instrumente sind in der Studie genannt: Die Kopplung der Wirtschaftsförderung an die Zahlung von Tariflöhnen und Tariftreue-Klauseln im Vergaberecht."


Quelle: Malte Lübker, Thorsten Schulten: Tarifbindung in den Bundesländern: Entwicklungslinien und Auswirkungen auf die Beschäftigten, Elemente qualitativer Tarifpolitik Nr. 87, Düsseldorf, September 2020, Download: https://www.boeckler.de/pdf/p_ta_elemente_87_2020.pdf

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund Landesbezirk Berlin-Brandenburg (DGB) Pressestelle Kapweg 4, 13405 Berlin Telefon: (030) 212400, Fax: (030) 21240142

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