Pressemitteilung | Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)

LKW-Maut: VCD erfreut über ersten Schritt zur gerechten Kostenanlastung im Straßengüterverkehr

(Bonn/Berlin) - Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßt die Zustimmung des Deutschen Bundestages zum Lkw-Maut-Gesetz. "Mit der lang diskutierten Einführung einer Maut für Lkw auf Autobahnen geht die Bundesregierung den richtigen Weg zur gerechten Kostenanlastung im Straßengüterverkehr", so Thomas Schaller, Bundesvorsitzender des VCD. Allerdings könne dies nur der Anfang sein. Dies gelte vor allem für die Wettbewerbsgerechtigkeit zwischen Straße und Schiene. Der Schienengüterverkehr trage die Kosten für die Trassennutzung vollständig selbst, während eine durchschnittliche Mauthöhe von 29 Pfennig je Kilometer nur einen Teil der vom Lkw verursachten Kosten abdecke.

Die dem Gesetz zugrunde liegende europäische Richtlinie soll in Kürze überarbeitet werden. Hier müsse sich die Bundesregierung dafür einsetzen, dass künftig Lkw auf allen Straßen mit einer Maut belegt werden dürften. Da durch die Maut mit Verlagerungen von Autobahnen auf Bundes- und Landstraßen gerechnet werden muss, entspräche eine flächendeckende Mautpflicht dem Ziel der gerechten Kostenanlastung und verhindere unerwünschte Verlagerungen.

Wichtig für eine spürbare Verlagerungswirkung des Güterverkehrs auf die Schiene sei eine mittelfristigen Steigerung der Mauthöhe auf das Schweizer Niveau von etwa 90 Pfennig. Auch die Verwendung der Mittel spiele eine große Rolle. Annette Volkens, Referentin für Güterverkehr des VCD: "Die Einnahmen aus der Lkw-Maut müssen gezielt für den Erhalt der Infrastruktur eingesetzt werden. Hierbei müssen der Schiene erhebliche Mittel zukommen. Eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene kommt der Umwelt, der Sicherheit und dem Fluss im Straßenverkehr zugute."

Auch vor dem Hintergrund des prognostizierten Zuwachses von mehr als 60% im Güterverkehr bis 2015 hält der VCD eine Verlagerung für erforderlich. Hierzu müssen Qualität und Leistungsfähigkeit der Schiene verbessert werden, um die steigenden Gütermengen umwelt- und sozialverträglich transportieren zu können. Die im Klimaschutzprogramm der Bundesregierung festgelegte Verringerung von Treibhausgasen im Verkehrssektor sei nur durch eine deutliche Verlagerung möglich.

Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) Eifelstr. 2 53119 Bonn Telefon: 0228/985850 Telefax: 0228/9858510

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