Lkw-Maut geht in den Probebetrieb / Schlechter Start fĂŒr ein gutes Projekt / VCD warnt vor weiteren Behinderungen der Maut
(Berlin) - Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) sieht in dem anhaltenden Streit um die Lkw-Maut ein unverantwortliches Störfeuer fĂŒr den Start des Probebetriebs am Sonntag. Damit gerate die Lkw-Maut unnötig in ein schlechtes Licht. Denn die Erhebung von entfernungsabhĂ€ngigen StraĂennutzungsgebĂŒhren fĂŒr Lastwagen sei umweltpolitisch, verkehrspolitisch und auch finanzpolitisch ein sinnvolles und zukunftsweisendes Instrument. Damit wĂŒrden unnötige Leerfahrten reduziert, Anreize fĂŒr den GĂŒtertransport auf der Schiene geschaffen und endlich auch auslĂ€ndische Transportunternehmen zur Kasse gebeten, die bisher Deutschland als kostenloses Transitland genutzt hĂ€tten.
Heidi Tischmann, Verkehrsreferentin des VCD: "Die Lkw-Maut ist ein gutes Projekt, da sie zur Entlastung von Mensch und Umwelt beitrĂ€gt. AuĂerdem lĂ€utet sie eine gerechtere Kostenverteilung bei der Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur ein. Daher hĂ€tte die Maut einen freudigen WillkommensgruĂ verdient. Stattdessen stimmen die ĂŒblichen VerdĂ€chtigen aus Opposition, Transportgewerbe und Industrie ihre abgedroschenen KlagegesĂ€nge an und fordern erneut Verschiebung, Nachbesserung und noch mehr Kompensationen."
Die Regierung sei der GĂŒterverkehrslobby durch die Absenkung der Mauthöhe von durchschnittlich 15 auf 12,4 Cent bereits sehr weit entgegengekommen, weitere Forderungen seien daher nicht angemessen. Der VCD warnt auch die Opposition eindringlich vor einer Neuauflage ihrer Verzögerungs- und Behinderungstaktik im Bundesrat, die die Maut letztlich aushebeln solle. Die technischen Pannen beim Betreiber-Konsortium und die mangelhafte Ausgestaltung der VertrĂ€ge seitens des Verkehrsministeriums seien angesichts der Tragweite des Projekts schon schlimm genug. Jetzt mĂŒssten alle Beteiligten mit Hochdruck an der Sache arbeiten, damit die Maut wenigstens zum 2. November offiziell starten könne.
Tischmann: "Wir brauchen die Lkw-Maut dringend, denn schon heute gleicht die rechte Spur auf der Autobahn einem rollenden Lagerhaus. Das bedeutet jede Menge Treibhausgase, Staus und kaputte StraĂen. Und spĂ€testens mit der EU-Osterweiterung steht uns eine drastische Zunahme des GĂŒtertransports bevor. Um dem wirksam zu begegnen, ist die Maut das richtige Mittel. Denn sie schafft nicht zuletzt gerechtere Wettbewerbsbedingungen im internationalen Transportgewerbe, da jedes Unternehmen die Maut zahlen muss."
Um die Lenkungswirkung der Lkw-Maut zu verstĂ€rken, fordert der VCD in einem nĂ€chsten Schritt deren Ausweitung auf alle StraĂen und alle LKW ab 3,5 Tonnen Gewicht. AuĂerdem sei eine Anhebung der durchschnittlichen Mauthöhe in festgelegten Schritten notwendig. Gleichzeitig mĂŒssten Instandsetzung und Ausbau des Schienennetzes intensiviert werden, um mehr KapazitĂ€ten fĂŒr den GĂŒtertransport auf der Schiene zu schaffen.
Quelle und Kontaktadresse:
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Eifelstr. 2, 53119 Bonn
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