Lkw-Maut auf dem richtigen Weg
(Siegen) Rund zwei Monate vor dem geplanten Starttermin der Lkw-Maut verbreitete Hans-Christian Maaß, Kommunikationschef bei Toll Collect, in der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) vorsichtigen Optimismus. Das Vertrauen der Nutzer sei deutlich gewachsen. Damit es nach mehreren vergeblichen Anläufen klappt, habe sich Toll Collect einem umfangreichen Qualitätsprogramm verschrieben. Nach einer Entschuldigung bei den Unternehmern für die Fehler der Vergangenheit erläuterte Maas ausführlich die Einzelheiten des Systems.
Auf Einladung der IHK Siegen und des Verbandes für das Verkehrsgewerbe Westfalen-Lippe nahmen rund 120 Spediteure und Verlader an der Informationsveranstaltung teil. Dabei appellierte Hermann-Josef Droege, Stellv. Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen, nochmals eindringlich, den Einbau der Erfassungsgeräte der so genannten On-board-units (OBUs) möglichst bald zu organisieren. Andernfalls seien Einbau-Engpässe und negative Auswirkungen auf die betrieblichen Abläufe im Herbst zu befürchten. Gleich zu Beginn der Veranstaltung legte Moderator Friedhelm Ost auch Wert auf die Feststellung, dass es nicht mehr um eine verkehrspolitische Grundsatzdebatte gehe, sondern um die Umsetzung des neuen Mautkonzeptes. Keinem sei damit gedient, wenn die Maut auch diesmal scheitere. Schließlich bilde sie in Zukunft eine wesentliche Grundlage zur Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur.
Dass trotz positiver Testläufe ein reibungsloser Ablauf der Mauterhebung noch nicht gewährleistet sei, betonte Hermann Grewer, Präsident des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) in seinem Statement. Es müsse sich vielmehr zeigen, ob das System auch unter Volllast funktioniere. Insbesondere die Spediteure befürchteten zum Start der Lkw-Maut im Januar 2005 lange Staus an deutschen Grenzen und Autobahntankstellen. Würden bis zur Mauteinführung nicht mindestens 400.000 OBUs zur automatischen Mautabrechnung eingebaut so der Referent - führe dies zu langen Schlangen vor den Eingabestationen.
In der anschließenden Diskussion nutzten die Unternehmensvertreter die Gelegenheit, individuelle Probleme anzusprechen. Insbesondere die Frage nach Planungssicherheit bei der Preiskalkulation war eine mehrfach gehörte Forderung. Hans-Christian Maaß verwies in diesem Zusammenhang auf die von der Bundesanstalt für Straßenwesen veröffentlichte so genannte Mauttabelle (www.mauttabelle.de). Sie enthalte die Längen- und Knotenpunktnamen aller mautpflichtigen Abschnitte und sei damit die Grundlage der Mautgebührenberechnung.
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