Lkw-Fahrverbote in Europa: EU plant den Verkehrsinfarkt / ADAC appelliert an die Vernunft der Politiker
(München) - Am 5. Dezember wird der EU-Rat über eine Richtlinie entscheiden, die es der EU-Kommission ermöglichen soll, europaweit über eine Aufhebung des Wochenendfahrverbots für Lkw auf speziell ausgewiesenen Strecken zu entscheiden. Eine solche Lockerung oder gar Aufhebung des Lkw-Fahrverbotes an Wochenenden innerhalb der europäischen Union hätte nach Ansicht des ADAC für Deutschland katastrophale Folgen. Bereits heute sind die wichtigen Transitrouten in unserem Land mehr als ausgelastet. "Eine Ausdehnung der Lkw-Fahrzeiten", so ADAC-Vizepräsident für Verkehr Dr. Erhard Oehm, "geht ausschließlich zu Lasten der individuellen Mobilität, der Verkehrssicherheit und des Ruhebedürfnisses der Bevölkerung". Vor allem an den Ferienwochenenden, an denen es auf den Autobahnen schon jetzt Wochenende für Wochenende zu kilometerlangen Staus kommt, droht durch den zusätzlichen Lkw-Verkehr der totale Verkehrsinfarkt.
Die überregionalen Verkehrsströme des privaten Reiseverkehrs würden sich auf Straßen verlagern, die für diesen Zweck gar nicht vorgesehen und aufnahmebereit sind. Aus diesem Grund appelliert Oehm an Bundesverkehrsminister Dr. Manfred Stolpe, sich in Brüssel massiv für die jetzige Regelung einzusetzen. Im Übrigen würde eine Freigabe der Wochenenden für den Lkw-Verkehr auch sämtliche Bestrebungen torpedieren, mehr Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern. Gerade das Lkw-Fahrverbot an Wochenenden ist einer der wenigen Trümpfe, die die Bahn im Konkurrenzkampf gegen die Straße ins Feld führen kann. Hinzu kommt, dass Deutschland als Transitland Nummer Eins ohnehin in den nächsten Jahren durch die EU-Erweiterung zusätzlichen Lkw-Verkehr verkraften muss.
Quelle und Kontaktadresse:
Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (ADAC)
Am Westpark 8, 81373 München
Telefon: 089/76760, Telefax: 089/76762500
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