Lichtermeer gegen Hetzkampagne / Wir sind Sonnleitner
(München) - Bäuerinnen und Bauern wehren sich gegen Diffamierung ihres Verbandes. Bäuerinnen und Bauern aus ganz Bayern haben sich gestern Abend (16. November 2008) auf dem Hof von Bauernpräsident Gerd Sonnleitner zu einer Solidaritätskundgebung getroffen. Sie setzten mit einem Meer von brennenden Kerzen ein Zeichen gegen das Haberfeldtreiben, das ebenfalls gestern Abend am Heimatort von Präsident Gerd Sonnleitner stattfand. Wir sind Sonnleitner stand auf einem der vielen Plakate, mit denen sich die Bauern gegen die Hetzkampagne und Diffamierung ihres Verbandes und ihres Präsidenten wandten.
Rund 150 Bäuerinnen und Bauern reisten aus allen Teilen Bayerns an - vom Bodensee und von Aschaffenburg. Auch Vertreter von landwirtschaftlichen Organisationen wie zum Beispiel der Verband der Landwirtschaftlichen Fachschüler in Bayern (VLF) und auch ein Landwirt aus Hessen hatten sich spontan auf den Weg gemacht, um sich an der symbolischen Solidaritätsaktion für den Bayerischen Bauernverband und dessen Präsident zu beteiligen. Aus sicherheitstechnischen Gründen konnten nicht mehr Teilnehmer zugelassen werden, da der Hof des Bauernpräsidenten unter Polizeischutz stand und eine Gegendemonstration an Ort und Stelle nicht genehmigt wurde.
Die Mitglieder des BBV stehen geschlossen zu Präsident Sonnleitner und ihrem Verband, wie die spontane Aktion von Milcherzeugern vor dem Haus der bayerischen Landwirtschaft in Herrsching am Freitag, aber auch in der inhaltlich einstimmigen Position der Kreisobmänner zu den Zukunftsfragen der Milcherzeuger gezeigt hat. Sonnleitner bedankte sich für die große Solidarität, das tut mir und meiner Familie in diesen Tagen besonders gut.
Das Haberfeldtreiben ist blanke Hetze und geht unter die Gürtellinie, sagten die Bäuerinnen und Bauern gestern Abend. Die Kampagne wurde bewusst gegen Präsident Sonnleitner gerichtet. Bemerkenswert sei aber dann doch, dass beim Haberfeldtreiben gleichermaßen politisch Verantwortliche wie Ministerpräsident Seehofer, Genossenschaften, landwirtschaftliche Selbsthilfeeinrichtungen und Fachzeitschriften pauschal angegriffen wurden.
Anlass des von der AbL organisierten und vom BDM unterstützten Haberfeldtreibens war der Bundesratsbeschluss zur Milchpolitik. Dies war keine Entscheidung des Berufsstandes, sondern der Politik, sagte der Vizepräsident des Bayerischen Bauernverband, Jürgen Ströbel. Beim Milchgipfel Ende Juli wurde beschlossen, die Maßnahmen für die Milchbauern zu prüfen. Jetzt hätten die Bundesländer entschieden. Diese Realität müsste der BDM erkennen. Dass sich dessen Mitgliederbasis allmählich distanziere, würden auch die vielen Austritte aus dem BDM belegen.
Ich habe großes Verständnis für den Ärger und Frust der Milchbauern angesichts der miserablen Preise, sagte Bauernpräsident Sonnleitner. Jedoch dürfen wir uns nicht selbst zerfleischen. Wir brauchen Lösungen, wie wir den Verzehr von Milchprodukten und die Nachfrage wieder kräftig ankurbeln. Deshalb werde ich gemeinsam mit unseren Bauern nächste Woche in Brüssel gegen eine weitere Quotenerhöhung auf europäischer Ebene kämpfen.
BBV-Vizepräsident Ströbel sagte, dass es für den Bayerischen Bauernverband ein Glücksfall sei, dass Sonnleitner auch Präsident des Deutschen Bauernverbandes ist. Damit erlangten die bayerischen Anliegen besonderes Gewicht auf Bundesebene. Wir gehen weiter unseren Weg, den unsere demokratisch legitimierten Vertreter von 165000 Mitglieder und über 40000 Milchbauern in Bayern erarbeitet und beschlossen haben, sagte Ströbel.
Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer BauernVerband (BBV), Körperschaft des öffentlichen Rechts
Pressestelle
Max-Joseph-Str. 9, 80333 München
Telefon: (089) 558730, Telefax: (089) 55873505