Liberalisierung des Autohandels wichtiger denn je

(Berlin) - Angesichts der Ausdünnung des Händlernetzes durch die Autokonzerne plädierte der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) nachdrücklich für die Liberalisierung des europäischen Autohandels. "Nicht nur Opel und VW wollen sich von einem großen Teil ihrer Kfz-Händler trennen. Das bedeutet für die meisten Auto-Häuser das Aus. Deshalb müssen sie aus der Abhängigkeit von einem einzigen Autohersteller befreit werden, indem ihnen der Vertrieb mehrer Marken unter einem Dach erlaubt wird", erklärte HDE-Sprecher Hubertus Pellengahr am 4. April in Berlin. Damit unterstützt der HDE den Vorschlag von EU-Kommissar Mario Monti für eine maßvolle Liberalisierung des Autohandels in der Europäischen Union.

Die geltende Gruppenfreistellungsverordnung (GVO), die den Vertrieb von Autos regelt, läuft am 30. September aus. Bis dahin muss die EU-Kommission eine neue Verordnung erlassen. Deshalb hat sie Vorschläge für eine Nachfolgeregelung gemacht, die zu mehr Wettbewerb im Autohandel führen sollen und derzeit mit den Mitgliedstaaten diskutiert werden.

Der HDE setzt sich für eine Stärkung der Position der Händler gegenüber den Herstellern ein, die bisher einseitig das Geschehen am Automarkt bestimmt hätten. "Von mehr Wettbewerb profitieren aber auch die Verbraucher, da die Autopreise in Deutschland sinken und die Leistungen besser werden", kündigte Pellengahr an. Nach seiner Auffassung könnte der Absatz von Autos durch neue Vertriebswege wie Internet oder klassische Einzelhandelsgeschäfte erhöht werden. "50 Millionen Kundenkontakte am Tag sind das beste Argument für den zusätzlichen Vertriebsweg Supermarkt", stellte der HDE-Sprecher fest. Aber auch Autos aus dem Supermarkt müssten in qualifizierten Fachwerkstätten gewartet und repariert werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE) Am Weidendamm 1a 10117 Berlin Telefon: 030/72 62 50-65 Telefax: 030/72 62 50-69