Liberale Hochschulgruppen drängen auf Lösung des Wohnungsmangels / Semesterstartaktion: "Mein erstes Semester: 1 Zimmer/keine Küche/kein Bad"
(Berlin) - Die Liberalen Hochschulgruppen setzen deutschlandweit mit der Aktion "Mein erstes Semester: 1 Zimmer/keine Küche/kein Bad" ein Zeichen gegen studentischen Wohnungsmangel. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Studenten ist ein seit Jahrzehnten ungelöstes Problem. Aufgrund der gestiegenen Studienanfängerzahlen in den letzten Jahren hat sich die Problematik weiter verschärft, sodass viele Erstsemester zu Semesterbeginn wieder ohne Wohnung dastehen . Sie müssen zu Beginn in Zelten, Turnhallen oder Autos hausen.
"Die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist für Studenten bereits seit Jahren unzumutbar. Nur massive zusätzliche Investitionen in den Neu- und Ausbau von Studentenwohnheimen und den allgemeinen Wohnungsbau können die Lage in deutschen Hochschulstädten entspannen. Bund, Länder und Kommunen müssen gemeinsam die Weichen für eine langfristige Beseitigung dieses Mangels stellen.", so der Bundesvorsitzende Alexander Schopf. "Das 120-Millionen-Euro-Programm des Bundes kann den Bedarf nicht ansatzweise decken. Es zeigt jedoch, dass das Fundament für eine langfristige Lösung noch nicht gelegt ist. Dies kann nur in Zusammenarbeit mit Studentenwerken und privaten Trägern gelingen."
Schopf erklärt, warum bürokratische Hürden im Wohnungsbau reduziert werden müssen: "Wir brauchen Anreize für private Akteure, studentischen Wohnraum zu schaffen. Gerade die von der Bundesregierung in Kraft gesetzte marktverzerrende "Mietpreisbremse" muss wieder abgeschafft werden."
Auch die Nutzung leerstehender Flächen und Gebäude, wie ehemaliger Kasernen, stellt eine Chance dar, mehr Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Ein Paradebeispiel sieht der LHG deswegen in der Umgestaltung einer Tübinger Kaserne in erschwingliche Unterkünfte.
Für das kommende Wintersemester fordert der LHG alternative Wohnraumkonzepte als Übergangslösung, wie das Containerwohnen, um den Ansturm der Studenten in den ersten Semesterwochen zu bewältigen.
"Das Thema Wohnraum wurde viel zu lange aus der öffentlichen Debatte herausgehalten. Wenn wir in Großstädten weiterhin ein Bild wollen, das alle Bevölkerungs- und Einkommensgruppen widerspiegelt, ist ein 'Weiter so!' indiskutabel." Die Versäumnisse und Fehler der Verantwortlichen bedauert Schopf: "Wir hoffen, dass dieses Nichthandeln in Zeiten der Flüchtlingskrise nicht als Steilvorlage für extremistische Parteien dient, Bevölkerungsgruppen aufgrund von Wohnungsmangel gegeneinander auszuspielen. Deshalb sollten die vielen Zauderer in den Kommunen und in den Regierungen endlich aufwachen und handeln!"
Lob gebührt besonders den zahlreichen ehrenamtlichen Initiativen. Diese hatten auch schon in der Vergangenheit Studenten privat beherbergt.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen (LHG)
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